Schweinegrippe

Influenza: Gefährliche Virenmischung im Schwein

Die größte Hausschweine-Population der Welt lebt in China. Dort hat sich ein neues G4-Influenzavirus durchgesetzt, das bereits einige Menschen infiziert hat.

Der von den chinesischen Veterinärmedizinern beschriebene Genotyp enthält Material aus drei Viruslinien:

  • dem Schweinegrippevirus H1N1 aus 2009,
  • Vogelgrippeviren
  • sowie einem nordamerikanischen H1N1-Stamm.

Arbeiter aus schweinehaltenden Betrieben zeigen bereits eine erhöhte G4-Seroprävalenz. In ihrer Veröffentlichung warnen die Forscher, dass dies auf eine Infektanfälligkeit von Menschen hinweise. Die wiederum erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus sich soweit an den Menschen anpassen könnte, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich wird.

Influenzaviren als Grenzgänger zwischen Schwein und Mensch

Auch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) nimmt Influenzaviren bei Schwein und Mensch in einer aktuellen Publikation in den Fokus. Atemwegserkrankungen durch porzine Influenza-A-Viren verursachen in der Schweineproduktion große wirtschaftliche Verluste. Als Zoonose-Erreger sind sie jedoch auch eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Als Mischgefäß aviärer, humaner und porziner Influenza-A-Viren nimmt das Schwein eine zentrale Stelle in der Epidemiologie ein.

Die Wissenschaftler schreiben, aus initial punktuellen Übertragungen einen Virus vom Schwein auf den Menschen könnten wie zuletzt im Jahr 2009 globale Pandemien entstehen. Umgekehrt würden Schweine durch Menschen mit humanen Influenza-A-Viren infiziert, wodurch eine komplexe virale Gemengelage entstehe. Das FLI hat ein breites und tiefes Reservoir von Influenza-A-Viren mit zoonotischem und sogar präpandemischem Potenzial in der europäischen und deutschen Schweinepopulation dokumentiert.

Die Forscher sprechen sich für eine intensive Überwachung und Eindämmung der porzinen Influenza-A-Viren aus, um einerseits die Tiergesundheit zu fördern und andererseits das Expositionsrisiko für Menschen zu minimieren.

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