Buchtipp

Geschichten von Schaf und Mensch

Wie sehen Schafhalter, Landschaftspfleger und Designer die Zukunft des Hausschafs? Bilder und Geschichten zum Stöbern und Staunen. 

Stefan Reinsch und Antje Scharmer verbinden im Wendland Naturschutz mit der Vermarktung handgewebter Textilien. Rolf Piepmeier und Kollegen schlachten Schafe mit Betäubung, aber nach den Regeln des Korans. Und Nikolas Fricke hält Walliser Schwarznasen auf einer Stadtalm über den Dächern von München. Auch heute noch gibt es in Deutschland Menschen, die von und mit dem Schaf leben. Ihre Geschichten erzählt Designerin Nina Sieverding, die für ihre Masterarbeit ein Jahr lang auf der Spur ihres Lieblingstiers durch Deutschland reiste.

Innovative Ideen rund um die Schafhaltung

Entstanden ist ein schön gestaltetes Buch, das in zahlreichen Porträts eine Vielfalt ganz persönlicher Geschichten erzählt. Dabei spürt Sieverding aber immer der Frage nach der Zukunft des Hausschafs nach. Die Herden sind nicht nur vom Wolf bedroht, sondern in erster Linie vom Strukturwandel. Wolle aus Europa wird kaum noch verarbeitet und das Schaffleisch auf deutschen Tellern stammt meist aus Neuseeland oder Australien. Sieverdings Reise zu Schafhaltern, Landschaftspflegern und Designern zeigt aber, wie viele innovative Ideen es gibt, um die jahrtausendealte gemeinsame Geschichte von Schaf und Mensch weiterzuerzählen.

Vervollständigt wird das Buch durch Porträts von Schafrassen und Futterpflanzen sowie die Fotografien von Anne Huntmann, die einen den Griff in die Wolle fast fühlen lassen. Der einzige Wermutstropfen: Einen Tierarzt für Schafe hat Sieverding leider nicht getroffen. 

Das Buch:

Nina Sieverding, Anne Huntmann: Schaf & Mensch. LV Buch im Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster (2021), 144 Seiten, gebunden, 22 Euro,  ISBN 978-3-7843-5663-1

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