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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Fortschritte in der Diagnostik von Tierseuchenerregern – ein Sieben-Meilen-Stiefel-Märchen?

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 125, 14-20

DOI: 10.2376/0005-9366-125-14

Publiziert: 01/2012

Zusammenfassung

Diese Publikation beruht auf einem Vortrag, der im Rahmen des Frühjahrssymposiums„Impfen statt Keulen“ der Akademie für Tiergesundheit (AfT) 2011 inWiesbaden-Naurod präsentiert wurde.

Die infektiologische Diagnostik erlebt schubweise revolutionäre methodischeEntwicklungssprünge, die immer schneller aufeinander folgen. Eine verbesserteSensitivität und Spezifität, die Verringerung des zur Analyse erforderlichen Probenvolumens,ein erhöhter Probendurchsatz, eine verminderte Testkomplexitätund damit eine gesteigerte Anwenderfreundlichkeit bleiben die allgemeinenZiele neu entwickelter Tests. Neben labortechnischen Annehmlichkeiten erlaubenmanche Neuentwicklungen allerdings darüber hinaus auch konzeptionelleAnpassungen von Untersuchungsstrategien. Hierzu gehören beispielsweiseAnwendungen infektionsdiagnostischer Tests am Tier oder im Stall. In der Fülleder neuen und teilweise laut beworbenen Technologien den für die jeweiligeApplikation „richtigen“ (fit-for-purpose) Test zu finden, stellt auch den erfahrenenDiagnostiker gelegentlich vor Probleme. Normierte Zulassungsverfahren fürdiagnostische Tests können die Einhaltung diagnostischer Mindeststandards beierhaltener Methodenvielfalt garantieren und damit zusätzliche Sicherheit bieten.Diagnostische Fortentwicklungen sind jedoch nur dann sinnvoll einsetzbar,wenn die daraus resultierenden erweiterten Befunde in der Betreuung der Tierbeständevor Ort noch nutzbringend umgesetzt werden können. Ferner mussauch bei der Nutzung modernster Untersuchungsverfahren die Beurteilung derBefunde einen wichtigen Platz einnehmen, z. B. bezüglich ihrer epidemiologischenPlausibilität.
Infektionsdiagnostik
Innovationen
Tiermedizin
molekulare Diagnostik

Summary

The development of infectiological diagnostic methodology is characterizedby saltatoric, revolutionary leaps. Improved sensitivity and specificity, reductionof analytical sample volumes, increased sample throughput, reduced testcomplexity associated with improved user friendliness are hallmarks of suchdevelopments. Apart from purely technical amenities some innovations alsoenable conceptual adaptations of monitoring strategies. These include the use ofdiagnostic assays on-site, e. g. in the stable or in the practice. Selecting the assaywhich is most ”fit-for-purpose“ among the plethora of sometimes loudly advertisednew technology may be difficult even for the well trained and experienceddiagnostician. Standardized licensing procedures for infectiological diagnostic kitsmay be required to guarantee minimal norms of diagnostic quality. At the sametime availability of a diversity of diagnostic kits is needed to broaden the baseof diagnostic reliability. New infectiological diagnostic innovations will only beuseful if the (expanded) results are transposable to the improved practical careof companion animals and farm animal holdings. In addition, the judgment ofresults, e. g. for epidemiological plausibility, remains a very important issue evenwhen the test results have been produced by novel high technology diagnostics.
infectiological diagnostics
innovation
veterinary medicine
molecular diagnostics

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