Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 125, 3-8
DOI: 10.2376/0005-9366-125-3
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2012
Publiziert: 01/2012
Zusammenfassung
Diese Publikation beruht auf einem Vortrag, der im Rahmen des Frühjahrssymposiums„Impfen statt Keulen“ der Akademie für Tiergesundheit (AfT) 2011 inWiesbaden-Naurod präsentiert wurde.Am Beispiel der Schweinepest und der Maul- und Klauenseuche wird dieEntwicklung des EG-Rechtes von der Möglichkeit der Impfung gegen beideTierseuchen in den 1980er Jahren, ohne dass seinerzeit der Handel mit geimpftenTieren oder Erzeugnissen dieser Tiere wesentlich eingeschränkt worden ist, hin zueiner Nichtimpfpolitik mit Verwirklichung des Binnenmarktes mit erheblichen Einschränkungenim innergemeinschaftlichen Handel, sofern von der Option einerNotimpfung Gebrauch gemacht werden würde, skizziert. Die mit der Notimpfungverbundenen Restriktionen kommen quasi einem Impfverbot gleich. Insoweitmuss im Rahmen des in Diskussion befindlichen EU-Tiergesundheitsrechtsaktesdie Impfung als Instrument der Tierseuchenbekämpfung Berücksichtigung findenmit dem Ziel, geimpfte und auf Virusfreiheit getestete Tiere und deren Erzeugnisseuneingeschränkt vermarkten zu können. Dies wird allerdings nur dann möglichsein, wenn es zwischen allen Beteiligten (EU, Mitgliedstaaten, InternationalesTierseuchenamt, Wirtschaft, Verbraucher) einen breiten Konsens gibt.
Summary
The development of EC legislation is outlined using swine fever and foot andmouth disease as an example, starting with the possibility of vaccinating againstboth animal diseases in the 1980s without substantially restricting trade withvaccinated animals or products of these animals, right up to a policy of nonvaccinationwith the realisation of the single market with significant restrictionson intra-Community trade if the option of an emergency vaccination were to beused. The restrictions associated with emergency vaccination are basicallytantamount to a vaccination ban. To that extent, vaccination needs to be takeninto consideration as an instrument of animal disease control under the EUanimal health legislation currently being discussed, the aim being for vaccinatedanimals that have tested as virus-free to be able to be marketed without anyrestrictions. This will, however, only be possible if all stakeholders (EU, memberstates, World Organisation for Animal Health, industry, consumers) achieve abroad consensus.