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Feline Panleukopenie in Tierheimen – Impfschutz von größter Bedeutung

Durch die flächendeckende Impfung der Hauskatzenpopulation sind in den vergangenen Jahrzehnten Krankheitsfälle von Feliner Panleukopenie seltener geworden. Anders stellt sich die Situation in Tierheimen dar, wo Krankheitsausbrüche noch immer gefürchtet werden müssen.

Als hochansteckende Infektionskrankheit mit häufig fatalem Ausgang war die Feline Panleukopenie (FP) lange Zeit eine Bedrohung für Hauskatzen. Durch die ausgedehnte Anwendung der Schutz­impfung wurden Krankheitsfälle in den vergangenen Jahrzehnten immer seltener. Jedoch kommt es immer wieder zu Krankheitsausbrüchen in Tierheimen und Auffangeinrichtungen des Tierschutzes. Welche Risikofaktoren solche Ausbrüche begünstigen und welche Präventionsmaßnahmen von größter Bedeutung sind, suchten nun Forscher aus München und Leipzig zu ermitteln.

Risikofaktoren eindeutig identifizierbar

Dazu untersuchten sie Katzen in vier verschiedenen Auffangstätten, drei mit akutem FP-Ausbruch und eine ohne FP-Erkrankungen. Sie registrierten eine Vielzahl individueller Parameter für insgesamt 150 Katzen und ermittelten anschließend statistisch, inwieweit welche Parameter mit dem Risiko eines FP-Ausbruchs in Verbindung gebracht werden können. Durch die Untersuchung von Kotproben stellten die Wissenschaftler fest, welche Katzen Parvoviren ausschieden. Diese Untersuchungen ergaben, dass die Gefahr, an FP zu erkranken, vor allem für ungeimpfte Katzen besteht und nicht in jeder Einrichtung gleich groß ist. Zudem erkranken Jungkatzen unter zwei Jahren deutlich häufiger als ihre älteren Artgenossen. Ebenso zeigten Jungkatzen ein höheres Risiko, das Virus auszuscheiden. Letzteres wurde zudem durch die Gruppenhaltung erhöht.

Impfschutz und Management entscheidend

Aufgrund ihrer Erkenntnisse kommen die Studienautoren zu dem Schluss, dass eine Schutzimpfung gemäß der aktuellen Leitlinien die entscheidende Prävention der FP darstellt. Dies gilt auch für die Situation in Tierheimen und Auffangstationen. Da dort häufig Katzen ohne Impfschutz aufgenommen werden, kommt den Vorsichtsmaßnahmen zur Vorbeugung einer Übertragung eine enorme Bedeutung zu. Besondere Beachtung sollte dabei den Jungkatzen geschenkt werden und solchen Katzen, die in Gruppen gehalten werden. Zudem zeigt diese Studie erneut, wie wertvoll eine etablierte Schutzimpfung sein kann und mit welchen Folgen in Populationen mit geringer Durchimpfung gerechnet werden muss.

Originalpublikation

Rehme, T, Hartmann K, Truyen U, Zablotski Y, Bergmann M (2022): Feline panleukopenia outbreaks and risk factors in cats in animal shelters. Viruses 14: 1248. doi.org/10.3390/v14061248.

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