Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 125, 110-116
DOI: 10.2376/0005-9366-125-110
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2012
Publiziert: 03/2012
Summary
Since 1994, the domestic poultry in Pakistan has experienced several outbreaksdue to avian influenza viruses of subtypes H7N3, H5N1, and H9N2. This paperreveals horizontal contacts and potential risk factors for the spread of avian influenzainfection between open-sided chicken farms in Kamalia, a sub-district ofPunjab province. Between April and June 2009, an interview-based questionnairewas administered to a sample of 78 growers. The survey identified the followingpotential biosecurity risks for outbreak propagation: i) short buffer distancesbetween farms, ii) disposal of carcasses and other organic wastes into theenvironment, iii) entry of feral birds into poultry sheds, iv) visits of poultry farmersto possible cross-contamination sites, v) absence of boundary walls, vi) incompletebiosecurity on high-risk visitors (i. e. those going inside the poultry houses),essential vehicles and equipment used by vaccination crews vii) visits of intermediariesand service providers and, viii) sharing of egg trays between farms atproduction. For most of the variables, there was no significant difference betweenthe broiler and layer type of farms (p amp;#8804; 0.05). The risk of an extensive outbreakin Kamalia was concluded to be due to its high poultry density, ubiquitoussmall-scale, market-oriented poultry production with medium to low biosecurity,and the affiliation of the farmers to multiple service providers. To reduce the riskof having an outbreak, farm-specific biosecurity gaps should be identified andappropriate action taken to close these gaps. Improvement in biosecurity andtargeted surveillance are therefore considered critical to limit the spread of infectionshould an outbreak occur.Zusammenfassung
Seit 1994 ereigneten sich in Pakistan beim Hausgeflügel mehrere Ausbrüche vonaviärer Influenza, die den Subtypen H7N3, H5N1 und H9N2 zuzuschreiben waren.Die vorliegende Arbeit zeigt Kontakte zwischen Geflügelhaltungen und potenzielleRisikofaktoren für die Ausbreitung von aviärer Influenza zwischen offenenHühnerhaltungen in Kamalia, einem Distrikt in der Provinz Punjab, auf. ZwischenApril und Juni 2009 wurden 78 Betriebsinhaber mithilfe eines Fragebogens interviewt.Die Studie identifizierte folgende potenzielle Biosicherheits-Risiken für dieSeuchenverbreitung: i) kurze Entfernungen zwischen Betrieben, ii) Beseitigungvon Kadavern und anderem organischem Abfall in der Umwelt, iii) Zugang vonWildvögeln zu den Hühnerställen, iv) Besuche von Geflügelhaltern an Orten, woeine Kreuzkontamination möglich war, v) Fehlen von Begrenzungsmauern desBetriebsgeländes, vi) unvollständige Biosicherheitsmaßnahmen bei Besuchern mithohem Risiko (Zugang zu Ställen) und bei den Fahrzeugen sowie der Ausrüstungvon Impfteams, vii) Betriebsbesuche von Zwischenhändlern und Dienstleisternsowie viii) die Wiederverwendung von Eierkartons in verschiedenen Legehennenhaltungen.Bei den meisten Variablen ergab sich kein statistisch signifikanterUnterschied zwischen Mast- und Legebetrieben (p gt; 0.05). Wegen der hohenGeflügeldichte, der überall vorhandenen, marktorientierten Geflügelproduktionin Form von Kleinhaltungen mit mäßiger bis geringer Biosicherheit und den Geschäftsbeziehungen der Betriebsinhaber mit zahlreichen Dienstleistlern wirdgefolgert, dass das Risiko eines größeren Ausbruches in Kamalia hoch ist. Umdas Risiko von Ausbrüchen zu mindern, sollten Biosicherheitslücken betriebsspezifischidentifiziert und durch geeignete Maßnahmen geschlossen werden. DieVerbesserung der Biosicherheit und eine gezielte Surveillance sind entscheidend,um die Ausbreitung einer Seuche nach einem Ausbruch zu begrenzen.