Krieg in der Ukraine

Tierärzte gesucht! Ukrainern und ihren Tieren helfen

Große Solidarität: Auch für die Haustiere geflüchteter Ukrainer wird vieles getan. Tierärzte können sich ebenfalls engagieren – derzeit werden in Berlin z. B. ehrenamtliche Helfer für die Registrierung gesucht! 

Kostenlose tierärztliche Versorgung für Haustiere ukrainischer Flüchtlinge in ganz Europa

Ukrainische Kriegsflüchtlinge, die mit ihren Haustieren geflohen sind, können ihre Tiere nun in 38 europäischen Ländern, darunter auch in Deutschland, kostenlos tierärztlich versorgen lassen. Das von der Tierschutzorganisation Humane Society International zusammen mit FVE und FECAVA ins Leben gerufene Programm "Vets for Ukrainian Pets" übernimmt bis 21. Mai die Behandlungskosten von bis zu fünf Hunden, Katzen, Pferden oder anderen Heimtieren in Höhe von bis zu 250 Euro pro Tier für Akutversorgung und Medikamente, Tollwut- und andere Impfungen sowie Mikrochipping und medizinische Untersuchungen. Jeder registrierte praktizierende Tierarzt in Europa kann sich für die Teilnahme an dem Programm auf der Projekt-Website anmelden und bis zu fünf Anträge auf Erstattung der Behandlungskosten für Heimtiere ukrainischer Flüchtlinge stellen. 

Zusammenstellung weiterer Aktionen, Regelungen und Hinweise:

  • Über einen Monat dauert der Ukraine-Krieg nun bereits an und laut der Seite Mediendienst Integration sind seit dem 24.02. über 300.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer kommen zunächst in der Hauptstadt an und müssen registriert werden. Die zentrale Registrierungsstelle befindet sich am Flughafen Tegel und braucht ehrenamtliche Helfer, sehr gerne mit veterinärmedizinischen Kenntnissen, die z. B. auch Tiere chippen, untersuchen sowie Medikamente ausgeben. Die Schichtplanung für den Standort Tegel finden Sie hier. Berliner Tierärztinnen und Tierärzte können sich bei der Berliner Tiertafel, der Stabsstellte der Tierschutzbeauftragten oder der  Berliner Tierärztekammer melden. 
  • Nachdem an den Grenzen europäischer Nachbarländer z. T. Tiere ausgesetzt werden mussten, da sie die Grenzen nicht passieren durften, hat die EU-Kommission die EU-Mitgliedstaaten gebeten, für die Einreise von Heimtieren, die in Begleitung ihrer Halter in die EU einreisen sollen, vorübergehend erleichterte Bedingungen zu schaffen. 
  • Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) können Haustiere bis auf Weiteres auch ohne Genehmigung aus der Ukraine nach Deutschland einreisen. Die Einreisenden werden gebeten, sich mit der lokalen Veterinärbehörde zu melden, um den Gesundheitsstatus des Tieres im Hinblick auf die Tollwut bestimmen und ggf. Maßnahmen einleiten zu können (Isolierung, Antikörper-Titer Bestimmung, Tollwut-Impfung, Mikrochipping, Ausstellung Heimtierausweis).  Eine Übersicht über die aktuellen Einreisebestimmungen der unterschiedlichen Länder finden Sie hier und hier
  • Ohne einen gültigen Tollwutschutz müssen einreisende Tiere den gesetzlichen Seuchenschutz-Regelungen entsprechend in Quarantäne. Tierheime bereiten sich auf die Unterbringung und Versorgung dieser Tiere vor, der Deutsche Tierschutzbund sammelt Spenden und wird sie dabei unterstützen. Ebenso erklärten Tierschützer sich bereit, Privatpersonen finanziell bei der erforderlichen Bestimmung von Tollwut-Antikörpern zu unterstützen, sodass die Tiere bei gültigem Schutzstatus von der Quarantänepflicht befreit werden können. 
  • Personen und Tierhalter, die mit Hunden und Katzen aus der Ukraine Kontakt haben, werden im Hinblick auf eine mögliche Übertragung der Tollwut gebeten, besonders auf Hygienemaßnahmen zu achten. Insgesamt wird aber davon ausgegangen, dass das Risiko einer Tollwuteinschleppung durch Hunde und Katzen im Zuge der zu erwartenden Flüchtlingswellen gering ist.
  • Die Federation of Veterinarians of Europe (FVE) hat die Seite „Vets for Ukraine“ ins Leben gerufen. Hier können Tierärzte Tierärzten sowie ihren Familien und Tieren helfen. Ebenso hat die FVE dazu aufgerufen, alle Human- und Tierarzneimittel, pharmazeutische Wirkstoffe und alle anderen Rohstoffe, die zur Herstellung von Diagnostika, Behandlungen und Impfstoffen benötigt werden, vom Geltungsbereich der Sanktionen auszunehmen. 
  • Die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) bietet an der Klinik für Kleintiere für Hunde und Katzen und an der Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel für Kanichen und Co. derzeit kostenfreie Behandlungen für die Tiere geflüchteter Ukrainer an und führt Kennzeichnungen durch. Hierfür bedarf es lediglich des Nachweises, das die Besitzer tatsächlich aus der Ukraine stammen. 
  • Auf der Vernetzungsplattform Pet-Info for Ukraine können sich Tierarztpraxen eintragen, die bereit sind, kostenfreie Check-Ups für die Tiere geflüchteter Menschen anzubieten.
  • Unterschiedliche Tierschutzorganisationen sammeln Sachspenden und transportieren diese in die Ukraine. Auf dem youtube-Kanal der Organisation Equiwent bekommen Spendende einen Eindruck der Arbeit des Teams vor Ort. 
  • Die Ukrainische reiterliche Vereinigung (UEF) hat die Stiftung „Help Ukraine Horses“ gegründet und ein Logistikzentrum in Polen eingerichtet. Es wird um Heulage, Mischfutter/Müsli und Späneballen gebeten. Bitte vor Versand das Logistikzentrum kontaktieren. Wer in Europa Hilfe bei der Unterbringung und Evakuierung von Pferden anbieten möchte, kann dafür folgendes Formular ausfüllen. 
  • Die Pferdeklinik Niederlenz arbeitet mit obiger Stiftung zusammen und sammelt Geld sowie Sachspenden (Pferde- und Kleintierfutter).  
  • Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. engagiert sich auf vielen Ebenen und in unterschiedlichen Städten. So gibt es beispielsweise in Kassel und Bad-Karlshafen Unterkünfte für Geflüchtete mit Haustieren, in Berlin werden ebenfalls Unterkünfte vermittelt, Spenden gesammelt und Haustiere in Tierheimen aufgenommen. Helfende, die Wohnraum für Geflüchtete mit Tieren zur Verfügung würden, können sich hier eintragen und sollten angeben, dass auch Raum für Tiere vorhanden ist. 
  • Auch das Haustierzentralregister TASSO e.V. listet und vermittelt Unterkünfte für Geflüchtete mit Tieren.
  • Die App (“ARETHA” – App for Refugees and their Animals)  von der Organisation Deutsche Tierbotschaft e.V. hilft dabei, Tiere in kurzzeitige Unterbringung zu vermitteln, falls die Geflüchteten sie nicht mit in Erstaufnahmelager nehmen können. Derzeit steht eine Web-Version in deutscher, englischer und russischer Sprache zur Verfügung. 
  • Zum vollständigen Artikel: hier