Q-Fieberausbruch in einer Ziegenherde– Diagnostik und Bekämpfungsmaßnahmen
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 126, 394-400
DOI: 10.2376/0005-9366-126-394
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2013
Publiziert: 11/2013
Summary
This is a case report about a Q fever infection of a goat herd with abortions and excretions of pathogens accompanied by human infection and disease. Following a diagnosis of Q fever in a goat herd, all animals were vaccinated with an inactivated phase 1 vaccine. The herd was kept isolated and animals were neither removed nor introduced so that monitoring of the course of the Q fever infection of the individual dam was possible. Over a period of two years following the diagnosis of a Q fever infection (abortion), diagnostic investigations on detection of Coxiella (C.) burnetii were performed using quantitative Real-Time PCR (qPCR) and for serological studies complement fixation test (CFT) and ELISA. Excretion of pathogens decreased from gt; 500 000 units per genital swab in the first year to lt; 50 units in the second year after the initial diagnosis. Serological studies of the dams using CFT revealed a dominance of phase 2 antibodies with a proportion of 35.4% (17/48) positive animals in 2006. This level decreased to a value of 2.3% (2/87) two years later. The mixed phase 1 and 2 ELISA initially yielded 20.8% (10/48) positive dams with an increase to 98.9% (86/87) two years later.The control measures which were implemented after a round table meeting are illustrated and discussed.
Zusammenfassung
Dies ist ein Fallbericht einer Q-Fieberinfektion in einer Ziegenherde mit Aborten und Erregerausscheidungen begleitet von Infektionen und Erkrankungenbei Personen. Folgend auf die Diagnose Q-Fieber in einer Ziegenherde wurden alle Tiere mit einem inaktivierten Phase-1-Impfstoff geimpft. Die Herde wurde isoliert gehalten und es wurden weder Tiere aus der Herde entfernt noch in die Herde aufgenommen, sodass der Verlauf der Q-Fieberinfektionen der einzelnen Muttertiere überwacht werden konnte. Über einen Zeitraum von zwei Jahren nach der Feststellung einer Q-Fieberinfektion (Abort) wurden Untersuchungen zum Nachweis von Coxiella (C.) burnetii mittels quantitativer Real-Time PCR (qPCR) sowie serologische Untersuchungen mittels Komplementbindungsreaktion (KBR) und ELISA durchgeführt. Die Ausscheidung von C. burnetii nahm von gt; 500 000 Erregereinheiten pro Genitaltupfer im ersten Jahr auf lt; 50 Erregereinheiten im zweiten Jahr nach dem Q-Fieberausbruch ab. Serologische Untersuchungen mittels KBR wiesen mit einem Anteil von 35,4 % (17/48) positiver Muttertiere eine Dominanz von Phase-2-Antikörpern im Jahr 2006 nach. Dieser Anteil fiel nach zwei Jahren auf 2,3 % (2/87) ab. Der gemischte Phase-1- und Phase-2-ELISA erzielte anfangs einen Anteil von 20,8 % (10/48) positiver Muttertiere, der zwei Jahre später auf 98,9 % (86/87) anstieg.
Die nach einem Runden-Tisch-Gespräch beschlossenen Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden dargestellt und diskutiert.