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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Populationsgenetische Analyse von Verhaltensmerkmalen bei Hovawart Hunden

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 122, 108-115

DOI: 10.2376/0005-9366-122-108

Publiziert: 03/2009

Zusammenfassung

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die in einer Fragebogenerhebung aus dem Jahre 2002 vom Rassezuchtverein für Hovawart Hunde e.V. erfragten Verhaltensmerkmale im Hinblick auf genetische und umweltbedingte Variationsursachen zu untersuchen. Insgesamt standen die Ergebnisse von 601 auswertbaren Fragebögen von Hunden der Geburtsjahrgänge 1991–2001 zur Verfügung. Die 23 untersuchten Verhaltensmerkmale wurden in fünf Merkmalskomplexen, „­Verhalten des Hundes bei fremden Personen und Kindern“, „Verhalten des Hundes bei Einflüssen von außen“, „Verhalten des Hundes bei dominanten Gesten durch den Besitzer“, „Reaktion auf Artgenossen“ und „Verhalten des Hundes bei Kontakt mit Artgenossen“, mittels Residual Maximum Likelihood in multivariaten linearen Tiermodellen ausgewertet. Die Heritabilitätsschätzwerte bewegten sich zwischen h2 = 0,01 und h2 = 0,22 (Standardfehler amp;#8804; 0,07). Innerhalb der fünf Merkmalskomplexe zeigten sich überwiegend mittlere bis hohe positive additiv-genetische Korrelationen (rg = 0,20 bis rg = 1,00), vereinzelt waren diese aber auch deutlich negativ (bis zu rg = –0,81). Die residualen Korrelationen lagen zwischen re = –0,12 und re = 0,50. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die vorliegenden Ergebnisse die Heritabilität für Verhaltensmerkmale bei Hovawart Hunden bestätigen. Züchterisch nutzbar erscheinen Merkmale wie zum Beispiel die Reaktion des Hundes in unbekannten Situationen (h2 = 0,20) oder die Reaktion gegenüber Fremden, die sich außerhalb des eigenen Grundstückes befinden (h2 = 0,22).
Hund
Verhalten
Heritabilität
Korrelationen
Hovawart

Summary

The aim of this study was to determine genetic and environmental influences on behaviour traits in Hovawart dogs. Trait definition was based on a survey which was conducted by the breeding association for Hovawart dogs in Germany in 2002. Questionnaires of 601 dogs born between 1991 and 2001 were used for the analysis of 23 traits that were grouped to the following five trait complexes: behaviour towards strangers and kids, response to external influences, response to dominance gestures of the owner, response to other dogs, and behaviour towards other dogs. Analyses were performed using residual maximum likelihood in multivariate linear animal models. Heritability estimates ranged between h2 = 0.01 and h2 = 0.22 (standard error amp;#8804; 0,07). Within the trait complexes, additive genetic correlations were in most cases moderately to highly positive (rg = 0.20 to rg = 1.00); in few cases they were clearly negative (up to rg = –0.81). Residual correlations were in the range of re = –0.12 to re = 0.50. In summary, the results of this study support the heritable nature of behaviour traits in the Hovawart dogs. Accordingly, traits like the response of the dog to unfamiliar situations (h2 = 0.20) and the behaviour towards strangers approaching the home property (h2 = 0.22) may be considered when selecting breeding animals.
dog
behaviour
heritability
correlations
Hovawart dog

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