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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Erfahrungen mit der FAMACHA©-Eye-Colour-Karte zur Identifizierung von Schafen und Ziegen für die gezielte anthelminthische Behandlung

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 119

Publiziert: 09/2006

Zusammenfassung

Der blutsaugende Labmagenparasit Haemonchus contortus ist der Nematode mit der höchsten Pathogenität bei kleinen Wiederkäuern. Zusätzlich erschweren hohe Prävalenzen von anthelmintika-resistenten Isolaten die erfolgreiche Bekämpfung. Der in Südafrika entwickelte FAMACHA©-Test für die Färbung der Lidbindehäute soll die anämischen Tiere in einer Herde detektieren. Die gezielte Behandlung nur dieser Tiere könnte ein Refugium für sensible Parasiten schaffen, sodass die Weiterverbreitung der resistenten Stämme verzögert werden könnte. Feldstudien, die in Norddeutschland mit natürlich infizierten Schafen und Ziegen durchgeführt wurden,zeigten, dass bei vergleichsweise geringen Prävalenzen von Haemonchus contortus, eine sichere Identifizierung der Tiere mit den höchsten Eiausscheidungszahlen nicht möglich war. Nur auf Grundlage des FAMACHA©-Test konnten unter den gegebenen Bedingungen kleine Wiederkäuer nicht für eine selektive Behandlung identifiziert werden.Die wiederholte Untersuchung mit der FAMACHA©-Karte könnte jedoch zur Identifizierung besonders blasser, behandlungsbedürftiger Tiere beitragen. Die Arbeitszeit wird der begrenzende Faktor sein.

Summary

The bloodsuckling abomasal parasite Haemonchus contortus is the most patho-genic worm in sheep and goats. High prevalences of anthelmintic-resistant isola-tes make H. contortus difficult to control. Detecting the most anaemic animals could support a targeted selective treatment approach.Leaving the rest of the flock untreated would generate a refuge for anthelmintic-sensitive parasites. South-African researchers tried the FAMACHA©-Eye-Colour-Chart for anaemic sheep and goats with good success.Field studies,carried out in Northern Germany on naturally infected sheep and goats showed, that at a comparatively low prevalence of H.contortus the FAMACHA©-test proved not being sufficient in detecting all animals with high fecal egg counts. Under these conditions there was no satisfying reliability to identify small ruminants for selective deworming only based on the FAMACHA©-Eye-Colour-Test.But if not working hours are the limiting factor, the repeated score could support the selection of pale animals in need to be treated.

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