Hunde

Clickertraining: Wird jeder Klick belohnt?

Bei manchen Hundetrainern folgt auf jeden Klick ein Leckerli, andere belohnen nur intermittierend. Die Vetmeduni Wien hat die verschiedenen Methoden untersucht.

Clickertraining beruht auf positiver Verstärkung: Das gewünschte Verhalten wird belohnt. Zwischengeschaltet ist ein Geräusch-Signal, der Klick, der zuvor eng mit einer (Futter-) Belohnung verknüpft wir: Klick heißt, jetzt gibt es ein Leckerli. Wird diese Erwartung gelegentlich enttäuscht, soll der Trainingseffekt sogar steigen, so die Theorie einiger Trainer. Andererseits kann ein unbelohnter Klick für den Hund frustrierend sein.

Empfehlenswert: Clickertraining mit kontinuierlichen Belohnungen

Im Clever Dog Lab der Vetmeduni Wien hat Studienleiterin Giulia Cimarell zwei Gruppen von Hunden mit unterschiedlichen Methoden trainiert. Eine Gruppe erhielt nach jedem Klick Futter, während die andere Gruppe nur in drei von fünf Fällen Futter erhielt. Die Forscher haben zum einen den Lerneffekt verglichen, zum anderen aber auch den affektiven Zustand der Hunde betrachtet.

Das Ergebnis ist eindeutig: Mit den Leckerli sollte man ruhig großzügig sein. Nur einen Teil der Klicks zu belohnen, wirt sich auf den Trainingseffekt nicht aus, sorgt bei den Hunden aber für schlechte Stimmung.

Dazu Cimarelli: „Wir haben die Anzahl der Versuche, die erforderlich sind, um ein Lernkriterium zu erreichen, und Symptome für einen negativen affektiven Zustand verglichen. Hunde, die während des Clickertrainings nur teilweise belohnt wurden, zeigten einen schlechteren „Gemütszustand“ als Hunde, die kontinuierlich belohnt wurden. Und da eine nur teilweise Belohnung andererseits keinen verbesserten Trainingseffekt bringt, sehen wir die kontinuierliche Belohnung als die empfehlenswerte Alternative an.“

Originalpublikation:

Giulia Cimarelli, Julia Schoesswender, Roberta Vitiello, Ludwig Huber, Zsofia Viranyí (2020): Partial rewarding during clicker training does not improve naïve dogs’ learning speed and induces a pessimistic-like affective state. DOI 10.1007/s10071-020-01425-9

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