DOI 10.2377/0341-6593-114-188
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 114, 188-191
DOI: 10.2377/0341-6593-114-188
© M. & H. Schaper GmbH. 2007
Publiziert: 05/2007
Zusammenfassung
Ein etwa 2-3 Wochen altes weibliches Kalb der Rasse „Deutsche Holsteins" wurde dem Haustierarzt vorgestellt, da es permanent linksseitigen Zungenvorfall zeigte. Ursache hierfür war eine angeborene transversale Spaltbildung im linken Lippenwinkel. Das Tier hatte Schwierigkeiten beim Trinken aus dem mit Milch gefüllten Eimer, und es bestand Risiko für Aspirationspneumonie. Die Behandlung erfolgte operativ am sedierten und in rechte Seitenlage verbrachten Patienten: Zirkuläre nzision an der Haut-Schleimhaut-Grenze im Bereich des Spaltes und Präparation der benötigten Haut- und Schleimhautlappen; sodann Vereinigung der jeweiligen Wundränder von Schleimhaut und äußerer Haut im aboralen Bereich. In der auf diese Weise oralwärts verlegten neuen Kommissur wurden Schleimhaut und äußere Haut durch Naht verbunden. Ein für 7 Tage zirkulär um das Maul angelegter Ledergurt diente dazu, eine Belastung der Nähte durch weite Maulöffnung zu vermeiden. Die Heilung verlief ungestört und führte zur vollen Wiederherstellung der Funktion.Summary
On a dairy farm a female German Holstein calf, 2-3 weeks old, was presented to the local veterinarian because it was showing permanent left-sided prolaps of the tongue due to a congenital cheiloschisis transversalis at the left labial commissu-re.The animal had difficulties to drink milk from the bücket and there was risk for aspiration pneumonia.The sedated patient was operated in right lateral recum-bency. After separating cutis and mucosa along the cleft the respective free edges were sutured and a new commissure was built by uniting skin and mucosa by Single sutures. A leather belt was fixed around the mouth for 7 days to avoid extreme movements of theyaws.The healing was undisturbed and led to füll resto-ration of function.
