Resistenz

Wurmkur ohne Wirkung

Ein Autorenteam von der amerikanischen University of Georgia berichtet aktuell über Hakenwürmer mit multiplen Resistenzen gegen Antiparasitika – beim Hund!

Von Schafen oder Pferden sind uns solche Resistenzen wohlbekannt, doch beim Kleintier musste man sich bisher wenig Sorgen um einen Wirkverlust von Wurmkuren machen. Das European Scientific Counsel Companian Animal Parasites, ESCCAP, erklärt das damit, dass in den Ställen eine große Gruppe permanent zusammenlebender Tiere in hoher Frequenz mit dem gleichen Wirkstoff behandelt wird, während Hunde zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten mit einer Vielzahl von Wirkstoffen und ganz unterschiedlichen Populationen von Würmern in Kontakt kommen. Ein Sonderfall seien allerdings große Bestände, z.B. in Tierheimen, wo man die Entwurmung sorgfältig planen sollte.

Multiple Resistenzen bei Rennhunden in den USA

Mit einer ganz besonderen Population haben sich auch die Forschenden aus Georgia beschäftigt: den Greyhounds. Auf sandigen Rennplätzen werden Hakenwürmer leicht übertragen, deshalb werden diese Hunde alle drei bis vier Wochen entwurmt. Die Studie zeigt: Die meisten Rennhunde in den USA sind mit multipel resistenten ­Ancylostoma caninum infiziert.

Die Hakenwürmer sind sowohl gegen Benzimidazole als auch gegen Makrozyklische Laktone resistent, auch nach Therapie mit Albendazol, Moxidectin oder einer Febantel-Pyrantel-Moxidectin-Kombination waren weiterhin A. caninum nachweisbar. Keines der in den USA für Hunde zugelassenen Anthelmintika zeigte noch Wirkung. Weil Greyhounds nach dem Ende ihrer Renn-Karriere häufig adoptiert werden, fürchten die Autoren, dass die resistenten Hakenwürmer sich auch unter Haushunden verbreiten werden.  Hundeparks würden so zu einer möglichen Brutstätte für Antiparasitika-Resistenzen.

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