Genetik

Trächtigkeit abgebrochen! Die Aneuploidie beim Pferd

Die Genommutation kann dazu führen, dass Feten absterben.

Die ersten acht Wochen der Schwangerschaft/Trächtigkeit sind nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Pferden kritisch. Für Pferdebesitzer und -züchter beginnt hier das Zittern und Bitten. Kommt es zur Fehlgeburt ist die Enttäuschung oft groß. Woran liegt das bloß? Soll ich mit der Stute weiter züchten? In 80 Prozent der Fälle bleiben die Ursachen für frühzeitige Trächtigkeitsabbrüche ungeklärt.

Sind Genommutationen Schuld?

Untersuchungen zu Chromosomenanomalien beim Pferd sind rar und beschränken sich auf die Untersuchung von Jungpferden mit gestörter Entwicklung. Doch welche Bedeutsamkeit haben zusätzliche Chromosomen bei der Entwicklung von Feten? Um sich der Thematik zu nähern, hat ein englisches Forscherteam nun die DNA von Leibesfrüchten sowie gesunden Kontroll-Plazenten genotypisiert und dabei festgestellt, dass Aneuploidien ( = Vorliegen zusätzlicher Chromosomen zum üblichen Chromosomensatz) beim Pferd häufig einen frühzeitigen Trächtigkeitsabbruch bedingen. So wurde bei 12 von 55 Fällen (21,8 %) im Genmaterial der Stuten mit klinisch bestätigter Fehlgeburt eine Aneuploidie detektiert. Die DNA der gesunden Plazenten war durchgehend unauffällig. Es scheint so, dass bei Aneuplodien die Entwicklung zum lebensfähigen Fohlen ausbleibt und die Embryonen/Feten absterben. Details zur Forschung finden Sie hier.

Genommutationen waren bisher vor allem in Nager-Modellen getestet, die Ergebnisse sind aufgrund der unterschiedlichen Fortpflanzungszyklen jedoch nur schwer aufs Pferd übertragbar. Wünschenswert wäre die Entwicklung eines diagnostischen Tests sowie eingehende Forschung an Pferden.

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