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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Tierschutzaspekte bei der Prophylaxe und Therapie der Hufrehe

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 115, 106-113

DOI: 10.2377/0341-6593-115-106

Publiziert: 03/2008

Zusammenfassung

Die Hufrehe stellt eine systemische Erkrankung dar, die sich in einer nichtinfektiösenEntzündung der Huflederhaut manifestiert. Die endokrinologisch – metabolischeEntgleisung vieler Rehepatienten macht eine individuelle Anpassungder Fütterungs- und Haltungsbedingungen notwendig. Das Equine MetabolischeSyndrom (EMS) wirkt sich begünstigend auf die Entstehung der Hufrehe ausund ist durch Übergewicht, Insulinresistenz, Hypertension und Dyslipidämiecharakterisiert. Es manifestiert sich bei genetisch prädisponierten Individuen undwird durch unzureichende Bewegung bei übermäßiger Energiezufuhr begünstigt.Zur Sicherung der Diagnose und zur Differenzierung zwischen EMS undEquinem Cushing Syndrom ist eine labordiagnostische Untersuchung unumgänglich.Von besonderer Bedeutung sind hier die Parameter Insulin, Glukosesowie ACTH. Aus der Literatur ergeben sich unterschiedliche Therapieansätze,die neben der pharmakologischen Therapie auch orthopädische Maßnahmensowie Änderungen der Fütterungs- und Haltungsbedingungen umfassen. DerProphylaxe der Hufrehe ist eine besondere Stellung einzuräumen. PrädisponiertePferde sollten erkannt und entsprechend behandelt werden, insbesondere beiadipösen Pferden steht die Gewichtsreduktion im Vordergrund. Akut an Hufreheerkrankte Pferde sind in jedem Fall aufzustallen. Weiterhin ist die Entlastungerkrankter Hufareale wichtig, um Schmerzen zu mindern und Folgeschäden zuminimieren. Falls eine Hufkorrektur erforderlich wird, muss diese in Zusammenarbeitvon Tierärzten und erfahrenen staatlich geprüften Hufbeschlagschmiedenunter röntgenologischer Kontrolle erfolgen. Die tierärztlich überwachte Gabe vonanalgetisch wirksamen NSAIDs erscheint sowohl aus therapeutischer als auchaus Gründen des Tierschutzes unverzichtbar. Die Pferde sollten adäquat mit Heugefüttert werden, wobei auf eine Ergänzung mit Mineralstoffen und Vitaminenzu achten ist. Eine reine Strohfütterung oder eine absolute Nahrungskarenz ist injedem Fall zu vermeiden.

Summary

Laminitis is a systemic disease which is manifested as a non infectious conditionin the foot. The management of feeding and housing conditions is necessary totreat the endocrinological and metabolic disturbances of laminitic horses. TheEquine Metabolic Syndrome (EMS) is predisposing for developing laminitis, andit is characterised by obesity, insulin resistance, hypertension and dyslipidaemia.A genetical predisposition is supposed and EMS is accompanied by a lack ofexercise and inadequate energy intake. Laboratory examinations are of greatimportance for diagnosis. Analyses of insulin, glucose and ACTH are of interest.Several approaches to treat laminitis are available, including pharmacological andorthopaedic strategies as well as the management of the feeding and housingconditions. However, the prophylaxis to prevent laminitis has to be emphasised.Predisposed horses should be detected and adequately treated; especially weightreduction in obese horses is in the focus of interest. Horses in the acute stage oflaminitis have to be stabled. Furthermore redistributing weight from the moststressed wall is necessary to prevent pain and to minimise laminar damage and displacement of the distal phalanx. In cases of displacement of the distal phalanxa close communication between the veterinarian and the authorised farrier isnecessary, in these cases treatment should be supported by x-ray diagnosis. Horseshave to be treated with NSAISs to ensure a proper therapy to consider animalwelfare. Horses have to be fed with hay and supplemented with minerals andvitamins. Feeding exclusively straw and feed restriction has to be avoided.

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