Naturschutz

Gassi im Naturschutzgebiet: Hundekot als Stickstoffquelle

Hundehaufen sorgen nicht nur als Tretmine auf dem Bürgersteig für Unmut, sondern tragen auch in Naturschutzgebieten zur Überdüngung bei.

  • Die Ausscheidungen von Hunden enthalten Stickstoff und Phosphor.
  • In nährstoffarmen Ökosystemen können Hundehaufen zur Überdüngung beitragen.
  • Die Zahl der Hunde hat in den letzten Jahren stark zugenommen – gerade in stadtnahen Naturschutzgebieten können ihre Hinterlassenschaften zum Umweltproblem werden.
  • Die Exkremente enthalten Stickstoff und Phosphor, die über Kot und Urin als unerwünschte Nährstoffe in die Natur gelangen. Doch ist der Stickstoffeintrag im Vergleich zu anderen Stickstoff- und Phosphor-Quellen  wie Landwirtschaft oder Verkehr wirklich relevant?

    Forschende von der belgischen Universität Gent haben für eine aktuelle Studie berechnet, wie viele Nährstoffe wirklich durch Hundehaufen und Urin in die Umwelt gelangen. Sie glauben: Hundehaufen sind eine bisher übersehene Quelle für beträchtliche Mengen Stickstoff. Vor allem in stadtnahen Naturschutzgebieten können die Hinterlassenschaften der Gassigeher zu Problemen führen.

    Stickstoffquelle Hundekot

    Das Team um Botanik-Professor Pieter de Frenne hat in vier Naturschutzgebieten rund um Gent Hunde gezählt, die durchschnittliche Menge an Kot und Urin geschätzt und mithilfe von Literaturangaben zur Nährstoffkonzentration errechnet: Jährlich werden dort etwa 11 kg Stickstoff und 5 kg Phosphor pro Hektar in die Umwelt eingetragen. Stickstoff wird mit Kot und Urin in etwa gleichen Mengen ausgeschieden, Phosphor ist nur im Kot enthalten.

    Die Forschenden haben verschiedene Szenarien mit oder ohne Leine und Einsammeln von Kot berechnet und plädieren für eine Leinenpflicht insbesondere in nährstoffarmen Ökosystemen wie Magerwiesen. Dort wirkt sich das Übermaß an Düngung besonders schädlich aus.

    Abhilfe soll mehr Aufklärung für Hundebesitzer und -besitzerinnen leisten, die für das Problem sensibilisiert werden müssten.  Mehr Hundeauslaufflächen könnten die stadtnahen Naturschutzgebiete entlasten. 

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