Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 117
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2004
Publiziert: 05/2004
Zusammenfassung
Im Jahr 2002 stellte sich in einem Suffolk-Bestand mit vormals knapp 1000 Tieren die Aufgabe, Empfehlungen für die weitere Bewirtschaftung des Betriebes zu erstellen, nachdem im Rahmen eines TSE-Verfolgsprogrammes insgesamt zehn positive Scrapie-Tiere in dieser Herde diagnostiziert wurden. Problematisch ist die Tatsache, dass wissenschaftliche Langzeitstudien mit gesicherten Ergebnissen zur Verbreitung, Dynamik und Häufigkeit von Scrapie nicht verfügbar bzw. widersprüchlich sind. Daraus folgt, dass sich die fachliche Bewertung der Risiken ausschließlich auf die in der wissenschaftlichen Literatur als wahrscheinlich bzw. unwahrscheinlich definierten Faktoren hinsichtlich der Epidemiologie von Scrapie stützen kann. Der Ansatz einer angewandten Risikobewertung im Anschluss an die Herdenkeulung unter Berücksichtigung der betrieblichen Besonderheiten wird im Folgenden diskutiert.Summary
In the wake of a scrapie monitoring programme 2002 in Mecklenburg-Westpo-merania a total of 10 positive cases were identified after culling at a suffolk-farm with about 1000 animals. Scientific based recommendations are difficult to judge as longitudinal studies and subsequent quantitative risk factors regarding the epidemiology of scrapie are either not available or conflicting. Given this background a risk assessment was developed that is based on the probability of validated risk factors considering special husbandry and circumstances at the very farm.