Der Praktische Tierarzt 83, 238-242
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2002
Publiziert: 03/2002
Zusammenfassung
Das Management eines Kaninchenpatienten in der Tierzahnpraxis ist keine einfache Aufgabe. Tierartliche Besonderheiten, Haltungsbedingungen, Informationsstand und -informationsbedürfnis der Kaninchenhalter spielen hierbei eine nicht unerhebliche, mitunter aber unterschätzte Rolle. Besonderer Wert ist auf eine umfassende, mit einer sorgfältigen Adspektion beginnende Diagnostik einschließlich Zahnröntgen zu legen. Die hierbei entstehenden Kosten erfordern insbesondere beim Kaninchenwie bei allen kleinen Heimtieren eine eindeutige Absprache mit dem Patientenbesitzer. Bei fundierterund verständlicher Erläuterung der Sachlage kann dieser jedoch meist zumindest für eine erweiterte Diagnostik, die eine korrekte Prognose erlaubt, gewonnen werden.
Für die Dokumentation kann vor allem bei Dauerpatienten mitchronischen, nicht komplett zur Ausheilung zu bringenden Dentalerkrankungen ein einfacher Dokumentationsbogen als Kopiervorlage dienen, der sich in der Praxis der Autoren bewährt hat. Grundsätzlich sollte der „Zahnpatient Kaninchen“ mindestens mit derselben Sorgfalt wie ein „großer“ Zahnpatient versorgt werden. Nicht selten ist die Versorgung eines Kaninchens mit einem Zahnproblem sogar wesentlich aufwändiger als bei einem Hund oder einer Katze. Besonderheiten der Untersuchungund des Managements zeigt der nachfolgende Beitrag auf.