Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 117
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2004
Publiziert: 01/2004
Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Studie war es, aktuelle Daten zur Prävalenz von Anti-Yersinia-Antikörpern bei Schlachtschweinen in Bayern zu erheben. Das für dieseStudie verwendete recomBlot Yersinia-Westernblot®-Kit, welches auf der Verwendung von fünf rekombinant hergestellten Yersinia-Outer-Proteinen (YopD, YopE,YopH, YopM, V-Antigen) basiert, erwies sich zum Nachweis von porcinen Antikörpern als geeignet. Von 1002 Fleischsaftproben, die von Schlachtkörpern aus 53 unterschiedlichen Betrieben genommen wurden, enthielten 965 Anti-Yop-Antikörper. Proben wurden nur als positiv gewertet, wenn ein YopD-Signal undzwei oder mehr andere (YopE, YopH, YopM, V-Antigen) Signale sichtbar waren.Auf der Basis dieser Befunde konnte bei 45,4 % der untersuchten Bestände einmögliches Infektionsgeschehen mit Yersinien nachgewiesen werden. Die nachgewiesene hohe Prävalenz von Anti-Yersinia-Antikörpern bei Schweinen in Bayernzeigt, dass weitere epidemiologische Studien bundesweit notwendig sind, um dietatsächliche Gefährdung des Verbrauchers verlässlich abschätzen zu können.Summary
The aim of the present study was to provide current data on the prevalence ofanti-Yersinia-antibodies in Bavarian slaughtering pigs. The recomBlot Western-blot™ assay based on five recombinantly produced Yersinia Outer Proteins (YopD,YopE, YopH, YopM, V-antigen) is well evaluated for the use in the diagnosis ofhuman yersiniosis and proved to be also a valuable tool for the detection ofporcine antibodies. 965 out of 1002 meat juice samples collected in 53 Bavarianpig farms contained anti-Yop/V-Ag-antibodies. Only blots with three or moredetectable signals were considered as positive. On the basis of these results apossible previous history of Yersinia infection was detected in 45,4 % of the pigsand all of the pig farms. The high prevalence of anti-Yersinia-antibodies found inthis investigation demonstrates the need for further epidemiological surveillanceand animal studies to assess consumers' endangering.