“Candidatus Mycoplasma haemolamae” infections in clinically asymptomatic Austrian South American Camelids
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 129, 318-322
DOI: 10.2376/0005-9366-15082
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2016
Publiziert: 07/2016
Zusammenfassung
Beschreibungen über das Auftreten von Candidatus Mycoplasma haemolamae (CMhl) bei Lamas und Alpakas in Europa liegen derzeit nur aus England und der Schweiz vor. Mit dem Hintergrundwissen, dass eine Infektion mit CMhl bei diesen Tieren meist nur in Kombination mit anderen Erkrankungen oder Stresssituationen zu einer akuten Erkrankung mit Todesfolge führen kann, wurde die Prävalenz des Erregers in der österreichischen Neuweltkamelidenpopulation überprüft. Im Gegensatz zu den bisherigen Studien erfolgte hierbei die Untersuchung erstmalig flächendeckend über das gesamte Bundesgebiet an einer repräsentativen Tieranzahl. Die ermittelten Daten wurden hinsichtlich geografischer Region, Alter, Geschlecht, Tierart und Herkunft bewertet. Es zeigte sich eine relativ hohe Prävalenz mit 25,8 %, wobei der Erreger erstmalig signifikant häufiger bei Alpakas nachgewiesen wurde. Hinsichtlich Häufigkeit eines positiven Erregernachweises ergaben sich ebenso regionale Unterschiede, die möglicherweise auf unterschiedliche klimatische Verhältnisse bzw. das Vorkommen bestimmter blutsaugender Insekten zurückzuführen sind. Signifikant öfter wurde CMhl bei Jungtieren unter 2 Jahren nachgewiesen. Allgemein betrachtet sind mit CMhl infizierte Tiere dahingehend von Bedeutung, als sie ein Erregerreservoir darstellen und somit für die Weiterverbreitung eine wichtige Rolle spielen. In jedem Fall weisen die erhobenen Ergebnisse dieser Studie auf ein unterschiedliches Infektionsrisiko zwischen Lamas und Alpakas sowie zwischen Jung- und Alttieren hin. Die Ergebnisse unterstreichen auch, dass zur Klärung der Bedeutung von CMhl-Infektionen bei Neuweltkameliden noch erheblicher Forschungsbedarf besteht.
Summary
Reports of CMhl infections in South American Camelids in Europe are only available from the United Kingdom and Switzerland. Knowing that CMhl infections can lead to severe disease resulting in death if combined with other diseases or stress, it was the aim of this study to assess prevalence data from camelids in Austria. In comparison to the previous studies a representative number of camelids was investigated nationwide. Data were assessed due to differences in geographical region, age, sex, species, and origin. A relatively high prevalence of 25.8 % was recorded. CMhl was detected significantly more often in alpacas (Vicunja pacos) than in llamas (Lama glama) and more frequently in animals younger than 2 years. Additionally regional differences have been observed, which might be due to climatic differences and/ or variations in insect vectors. In this study apperantly clinical healthy animals were shown to be infected with CMhl. Camelids infected with CMhl are a pathogen reservoir. The results of this study indicate different risk levels of infection between llamas and alpacas and between younger and older animals. The data presented underline the necessity of further studies on CMhl infections in South American Camelids.