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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Vorkommen und genetische Charakterisierung von porcinen Campylobacter coli-Isolaten

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 118

Publiziert: 05/2005

Zusammenfassung

Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen des Schlachtprozesses auf die Campylobacter (C.) coli-Kontaminationsrate von Schweineschlachttierkörpern und letztendlich des Schweinefleisches zu evaluieren. Dazu wurden am Schlachthof Kotproben, Organe und Oberflächen von Schlachtschweinen auf das Vorhandensein von C. spp. untersucht. Zusätzlich wurden verschiedene Oberflächen des Schlachthofes (n=208) und 227 Schweinefleisch- und Schweinehackfleischprodukte beprobt. Während die Untersuchungen eine hohe C. spp.-Prävalenz im Kot von Schlachtschweinen ergaben (64,0 %), wobei ausschließlich C. coli nachgewiesen wurden, fanden sich geringere C. spp.-Nachweisraten auf Schlachttierkörpern vor der Kühlung (21,1 %). Während der Kühlung reduzierte sich die Nachweisrate von C. spp. auf der Schlachttieroberfläche auf 0,8 %. Bei diesen Isolaten handelte es sich ausschließlich um C. jejuni. In Lebern waren signifikant mehr C. spp. zu finden als auf den korrespondierenden Schlachttierkörpern. In nur fünf Tupferproben verschiedener Oberflächen auf dem Schlachthof (n=208) konnten C. coli nachgewiesen werden. Bakteriologisch war kein Nachweis von C. spp. in den untersuchten Schweinefleischproben möglich. Diese geringen Nachweisraten am Ende des Schlacht- und Zerlegeprozesses deuten darauf hin, dass Schweinefleisch vermutlich nur eine untergeordnete Rolle bei der C. coli-Übertragung auf den Menschen spielt. Durch Genotypisierungen von C. coli-Stämmen ausgewählter Tiere konnten drei mögliche Kontaminationswege der Schlachtkörperoberflächen aufgezeigt werden. Genetisch hoch verwandte Stämme fanden sich auf hintereinander geschlachteten Tierkörperoberflächen. Kotisolate und Isolate von Schlachtkörperoberflächen zeigten vereinzelt hohe genetische Similaritäten. C. coli-Genotypen von Tonsillenisolaten und Genotypen der entsprechenden Schlachtkörper bildeten einen gemeinsamen Cluster.

Summary

The aim of this study was to evaluate the impact of the slaughter process on the Campylobacter (C.) coli prevalence on pig carcasses and finally pork. To detect C. spp., faecal samples, organ samples and surfaces of slaughter pigs were sampled. Additionally, various abattoir surfaces (n=208) and 227 pork and minced meat samples were included in our study. Whereas a high C. spp. prevalence (64.0 %) was detectable in the faeces of slaughter pigs (all isolates were identified as C. coli), low detection rates were observed on pig carcasses after the slaughter process before the chilling period (21.1 %). The impact of chilling reduced the detection rate of C. spp. on pig carcasses even further to 0.8 %. Only C. jejuni strains were isolated after the chilling process. Chilling and the associated drying of the skin are responsible for that massive reduction of C. spp prevalence. Significantly more C. spp. were isolated from livers compared to the corresponding carcasses. Only 5 out of 208 swab samples from different surfaces of the abattoir Berl. Münch. Tierärztl. Wschr. 118, Heft 5/6, 214–219 (2005) were C. coli positive. Bacteriological investigation could not detect any C. spp. strains from pork and minced pork meat. The low detection rates at the end of the slaughter and processing line indicate that pork may only play a minor role in the transmission of C. coli infections to humans. By genotyping C. coli-isolates from selected animals we were able to demonstrate three possible ways of contamination of the slaughter carcass surface. Genetically highly related strains were detectable on carcass surfaces of consecutively slaughtered animals. Faecal isolates and isolates from the carcass surface showed occasional high similarities. C. coli-genotypes from tonsils and genotypes from the corresponding slaughter carcasses formed a close cluster.

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