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Der Praktische Tierarzt

Ursachen und Folgen der felinen arteriellen Thrombembolie

Der Praktische Tierarzt 91, 1046-1054

Publiziert: 12/2010

Zusammenfassung

Die feline arterielle Thrombembolie (ATE)– meist der Aorta abdominalis – ist eine dramatische, akut verlaufendeErkrankung, die zur Ischämie in dem betroffenen Versorgungsgebietführt und häufig tödlich endet. Die Befunde von 15Katzen mit einer ATE wurden retrospektiv aufgearbeitet. Als Vergleichdienten die Herzen von 30 Katzen, die weder klinisch nochpathologisch eine Herzerkrankung aufwiesen. Die Katzen mit ATEzeigten eine bilaterale Paraplegie/Paraparese (n=11), fehlendenoder schwachen Puls (n=11) und/oder starke Schmerzhaftigkeit(n=9) der Hintergliedmaßen sowie kalte und/oder zyanotischeBallen (n=7), Dyspnoe (n=10), Inappetenz (n=5) und/oder Vomitus(n=5). Die Thromben im Bereich der Aortenaufzweigungwaren 1,2 bis 2,5 cm lang und bis zu 0,5 cm dick. Die Gerinnungsthrombenentstehen meist durch eine Stromverlangsamung infolgeeiner Dilatation des linken Vorhofes. In den Fällen mit ATEwar das linke Vorhofohr bis zu 4,0 x 10,0 x 2,4 cm (bis 31,4 ml)groß (normal: 1,5 x 2,0 x 0,5 cm; 0,6 ml). Histologisch fandensich Umbauvorgänge mit ausgedehnten Fibrosen im Vorhofmyokard.Als zugrunde liegende Herzerkrankung wurden, basierendauf den klinischen und/oder pathologischen Befunden, eine HCM(n=4), eine RCM (n=3) und eine UCM (n=6) diagnostiziert. Inzwei Fällen waren die Thromben vermutlich die Folge einer Hyperkoagulabilitätaufgrund eines entzündlich/septischen Geschehens.Im Gegensatz zu der Intensität der klinischen Symptome war dieSkelettmuskulatur der Hintergliedmaßen aus pathologischer Sichthäufig nur wenig verändert. Die Muskulatur war blass und feuchtund histologisch war lediglich eine geringgradige Degeneration derMuskelzellen und Nerven nachweisbar. Stimmt der Besitzer nachguter Aufklärung über den Schweregrad, die Art der Erkrankungund die schlechte Prognose einer Therapie zu, so steht die Analgesiean erster Stelle. Heparin ist das Mittel der Wahl, um eineweitere Thromboseentwicklung zu verhindern. Zeitgleich muss dieTherapie der Herzerkrankung eingeleitet werden.

 

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