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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Untersuchungen zur bakteriologischen und serologischen Prävalenz von Campylobacter spp. und Yersinia enteroco-litica in niedersächsischen Schweinemastbeständen

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 119

Publiziert: 09/2006

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2004 zum Vorkommen der zwei Zoonoseerreger, Campylobacter spp. und Yersinia enterocolitica, in 30 niedersächsischen Schweinemastbeständen dargestellt. Dabei werden die Ergebnisse serologischer und kulturell-bakteriologischer Nachweise verglichen. Anhand der Untersuchung von Kotproben erwiesen sich 69,7 % der Tiere als Campy/otocfer-spp.-positiv, serologisch waren es 81,2 %. Alle untersuchten Bestände waren sowohl bakteriologisch als auch serologisch Campylobacter-spp.-positiv. Yersinia enterocolitica konnte aus den Kotproben von 8,4 % der Mastschweine isoliert werden, serologisch waren 66,8 % der Tiere positiv. Bei 56,7 % der untersuchten Bestände konnte Yersinia enterocolitica nicht in den Kotproben nachgewiesen werden, serologisch wiesen dagegen nur 16,7 % der Mastbestände keinen Reagenten auf.Die starke Diskrepanz zwischen kulturell-bakteriologischem und serologischem Befund, insbesondere bei den Untersuchungen auf Yersinia enterocolitica, kann sowohl durch die intermittierende Ausscheidung der Erreger über den Darm als auch durch die vorwiegende Persistenz in den Tonsillen der Tiere erklärt werden. Die geringe Ausscheidung über den Kot erklärt ebenfalls die geringe Nachweisrate von Yersinia enterocolitica in den Umweltproben. Sie lag bei 3,4 %, während Campylobacter spp. in 33,3 % der Proben nachgewiesen wurde. Nach diesen Ergebnissen scheint die Umwelt für die Verbreitung von Yersinia enterocolitca nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Summary

This article presents the results of a study on the occurrence of two bacteria that cause zoonoses, Campylobacter spp. and Yersinia enterocolitica.The study was carried out in 30 fattening herds in Lower Saxony, Germany in 2004 and compa-res the results of bacteriological and serological methods of detection. Bacteriological findings of Campylobacter spp. in the faeces indicated that 69.7 % of the :attening pigs were positive, but 81.2 % tested positive serologically. All herds tested here were both bacteriologically and serologically positive for Campylobacter spp. Furthermore, only 8.4 % tested positive for Yersinia enterocolitica in the :aecal samples, but 66.8 % of the animals were serologically positive for thatbacterium.While bacteriological examination did not detect Yersinia enterocolitica in 56.7% of the herds tested,serological testing showed that only 16.7% of the units were without reacting animals.The great difference between the results of bacteriological and serological testing, especially in the case of Yersinia enterocolitica, can be explained by the inter mittent intestinal excretion and predominance of this bacterium in the animals’ tonsils. Low faecal excretion is also the reason for the low detection rate of 3.4 % of Yersinia enterocolitica in the environmental samples, while that of Campylobac-ferspp.was 33.3 %.These results indicate that the environment plays only a secondary role in the distribution of Yersinia enterocolitica in pig herds.

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