Der Praktische Tierarzt 87, 466-471
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2006
Publiziert: 06/2006
Zusammenfassung
Nach einer Literaturübersicht über Salmonellen werdendie Untersuchungsergebnisse aus 24 ferkelerzeugendenBetrieben mit fester Mästeranbindung vorgestellt. Voninsgesamt 960 Läuferschweinen aus Nord-West Deutschlandwurden vor und nach dem Transport jeweils 20 rektalentnommene Tupferproben auf Salmonellen untersucht.Die Auswertung hat folgendes Bild ergeben: in 25 % der untersuchtenBetriebe konnten Salmonellen kurz vor oderkurz nach der Einstallung aus den Ferkeln isoliert werden.es konnten sowohl Salmonellen vor dem Transport als auchnach dem Transport isoliert werden in allen Fällen handeltees sich um Salmonellen des Serovar Thyphimurium. Inkeinem der untersuchten Betriebe führte der Salmonellenbefundzu einer klinisch sichtbaren Salmonellenerkrankung.Kein Mastbetriebe war trotz Einstallung salmonellenbehafteterLäuferschweine in der Salmonellen KategorieIII eingestuft. Der vertikalen Infektionskette bei nicht andas Schwein adaptierten Salmonellen kommt eine größereBedeutung zu, als im Allgemeinen angenommen wird. Obwohlin 25 % der untersuchten Ferkelpartien Salmonellenisoliert wurden, waren in keinem Betrieb klinische Erscheinungenzu sehen. Eine wissenschaftlich abgesicherteStellungnahme zwecks Interpretation dieser positiven Salmonellenbefundehinsichtlich der Kategorisierung amSchlachthof ist notwendig um Rechtssicherheit zu schaffen.Spätestens wenn eine bundesweite Salmonellenverordnungverabschiedet worden ist, haben positive Salmonellenbefundebei Zukauftieren für die ausliefernden Betriebeeine erhebliche forensische Bedeutung.