Herd prevalence of Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) in Hessian dairy herds
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 130, 13-20
DOI: 10.2376/0005-9366-16020
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2017
Publiziert: 01/2017
Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie wurde durch zufällige Auswahl der Betriebe die Prävalenz von Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) im Bundesland Hessen anhand von Sockentupfern (Umweltproben) in Milchviehherden untersucht. Zwischen Oktober 2012 und Mai 2013 wurden dazu 237 Betriebe beprobt. In 21 der untersuchten Proben konnte MAP mittels Kultur und/oder PCR nachgewiesen werden. Dies entspricht einem Anteil von 8,9 % (5,6–13,2 % bei einer Konfidenzwahrscheinlichkeit von 95 %). Die Verteilung der positiven Befunde über das Bundesland zeigte keine statistisch signifikanten Häufungen. Mehr als die Hälfte (52,4 %) der positiven Befunde wurde in größeren Betrieben ( > 70 laktierende Tiere) erhoben. Ein Großteil der Sockentupfer (49,4 %) entstammte Betrieben mit Milchkühen in Anbindehaltung. Der Anteil positiver Befunde nahm dort mit 1,7 % den niedrigsten Wert an, während dieser in Laufställen bei etwa 17 % lag. Das Anfang 2015 initiierte hessische MAP-Untersuchungsprogramm „HEMAP“ ermöglicht durch eine zweimal jährlich fortlaufende Untersuchung von Sockentupfern die Etablierung eines auf der Basis von Umweltproben-unverdächtigen Status, der mit steigender Probenanzahl an diagnostischer Sicherheit gewinnt. Betriebe mit positiven Sockentupferergebnissen haben die Möglichkeit, durch die Teilnahme an einem Sanierungsprogramm die Innerherdenprävalenz zu senken und längerfristig auf eine Eradikation hinzuwirken.
Summary
In the present study randomly selected dairy farms were tested using a boot swab sampling technique (environmental samples) in order to estimate the prevalence of Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) in dairy herds in Hesse. Between October 2012 and May 2013 237 dairy farms were tested. In 21 of the samples tested MAP could be detected by culture and/or PCR. This corresponds to a share of 8.9% (5.6–13.2% with a confidence probability of 95%). The distribution of positive boot swab findings within the state showed no statistically significant accumulations. More than half (52.4%) of positive cases were found in larger dairy herds ( > 70 lactating cows). Most of the boot swabs have been taken in herds with tied-up barn (49.4%). The proportion of positive findings there was the lowest (1.7%) compared to loose housing conditions (17%). At the beginning of 2015 Hesse initiated the MAP surveillance program “HEMAP”. Twice a year boot swabs are taken to establish a MAP-environmental sample-unsuspicious status that progresses with increasing amounts of samples. Dairy farms with positive boot swab results have the opportunity to take part in a control programme to reduce within-herd prevalence and to work towards eradication on the long run.