Der Praktische Tierarzt 83, 508-511
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2002
Publiziert: 06/2002
Zusammenfassung
Ziel dieser Studie ist es, einen Beitrag zur Klinik undMikrobiologie der Mastitis bei der Hündin zu leisten. Zudiesem Zweck wurden die Daten von 111 an Mastitis erkranktenHündinnen ausgewertet. Das klinische Erscheinungsbildsowie die an den Milchproben erhobenenbakteriologischen Befunde inklusive der entsprechendenAntibiogramme wurden zusammengestellt und ausgewertet.Die Mastitisfälle verteilen sich im Wesentlichenauf die Periode der Gravidität (23 %) und des Puerperiums(50 %). Außerhalb der Reproduktionsperiode konntenMastitiden in Verbindung mit einer Lactatio sine graviditate(27 %) diagnostiziert werden. Während eineakute Mastitis in 25 Fällen festgestellt werden konnte,dominierte die subklinische Form der Mastitis bei 86Hündinnen. Die akuten Mastitisfälle waren mit Störungendes Allgemeinbefindens und fieberhaften odersubfebrilen Temperaturen verbunden. In 86,4 % derMilchproben lagen Staphylococcus spp. vor. Andere Keimarten,wie Escherichia coli (13,5 %), M-hämolysierende(13,5 %) und O-hämolysierende Streptokokken (9,1 %) warenzu einem deutlich geringeren Anteil nachweisbar. DieAuswertung der Antibiogramme für Staphylococcus spp.zeigte, dass Gentamycin (100 %), Enrofloxacin (100 %)sowie Nitrofurantoin (100 %) und Amoxicillin/Clavulansäure(97 %) in vitro eine gute Wirksamkeit aufwiesen.Die Kombination aus Amoxicillin/Clavulansäure besitztvon den genannten Antibiotika die wenigsten Nebenwirkungenfür die Feten beziehungsweise Welpen, sodassdieses Antibiotikum bei Mastitiden innerhalb derGravidität und im Puerperium zur initialen Behandlung,bis zum Vorliegen eines individuellen Resistenztestes,empfohlen werden kann.