Der Praktische Tierarzt 91, 869-871
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2010
Publiziert: 10/2010
Zusammenfassung
Heimtiere machen in vielen Praxen einen festen Prozentsatz des Patientengutes aus. Die Untersuchungkleiner Säuger und vor allem die sachgerechte Fixation erfordert allerdings besondere Techniken.
Heimtiere sind extrem stressempfindlich und müssen daherimmer mit besonderer Vorsicht untersucht und behandelt werden.Bei ihnen ist „weniger oft mehr“, d. h. ein ängstliches,aufgeregtes Heimtier sollte möglichst nicht mit Gewalt in eineUntersuchung gezwungen werden, sondern ggf. lieber zunächstfür einige Zeit in einem ruhigen, abgedunkelten Raum abgestelltwerden, damit es sich beruhigen kann (besonders relevant vorNarkosen). Es ist besonders wichtig, vor dem Herausholen desTieres aus der Transportbox alles das vorzubereiten, was bei dernachfolgenden Untersuchung und Behandlung benötigt wird,damit der Stress durch die Manipulation so kurz wie möglichgehalten wird. Fixation und Untersuchung sollten so zügig undgezielt wie möglich erfolgen.
Der Schutz des Untersuchers und der Schutz des Tieres solltengleichermaßen berücksichtigt werden. Auch Heimtiere habenWaffen: Bisse und Kratzer können nicht nur sehr schmerzhaft fürden Betroffenen sein, sondern auch durch spontane Abweh-bewegungenzur Verletzung des Tieres führen (z. B. durch Fallen lassen).Wichtig ist also, dass das Tier so fixiert wird, dass es Helferund Untersucher nicht verletzen kann, sich aber gleichzeitig auchso wohl wie möglich bei einer Manipulation fühlt – ohne unnötigeAngst.