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Der Praktische Tierarzt

Tumoren des Neurokraniums beim Hund – Ansprechen auf die strahlentherapeutische Behandlung

Tumors of the canine neurocranium: response to radiation therapy

Der Praktische Tierarzt 95, 298-306

Publiziert: 05/2014

Zusammenfassung

Die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch neurologische Symptome, die durch einen intrakraniellen Tumor beim Hund auftritt, ist meist immens und wirkt auf den Hundehalter sehr belastend. Für die aggressive Therapie intrakranieller Tumoren beim Hund sind chirurgische oder strahlentherapeutische Methoden etabliert und bewährt. Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) sind Methoden in der bildbebenden Diagnostik, die heute auch für Kleintiere regelmäßig eingesetzt werden. MRT ist die Bildgebung der Wahl, wenn eine intrakranielle Läsion vermutet wird, weil sie die Weichteilanatomie am besten darstellt und eine hohe Empfindlichkeit für Pathologien im Gehirngewebe hat. Gerade neurologische Patienten, die mithilfe von Strahlentherapie behandelt werden sollen, werden oft mit beiden Methoden – MRT und CT – untersucht. Auch wenn die bildgebenden Methoden bedeutende Schritte im Bereich der Genauigkeit erzielt haben, so korreliert das zelluläre Verhalten der meisten Tumoren nicht vollständig mit den Kriterien der Bildgebung. Es ist davon auszugehen, dass dies jedoch für Prognose und Therapie relevant wäre. In den letzten Jahren wurden stereotaktische Biopsiegeräte, die in engem Zusammenspiel mit der Bildgebung eine hochpräzise und minimalinvasive Bioptatentnahme erlauben, an die variable Anatomie des Hundeschädels angepasst und validiert. Diese Systeme sind allerdings teuer und benötigen neben spezieller Software auch ein aufwendiges Zusammenspiel zwischen Bildgebung, Neurochirurgie und Pathologie. Therapeutisch ist die Reduktion der Tumorgröße oder eine vollständige Tumorentfernung der Hauptfaktor für die Langzeit-Überlebensrate und die Lebensqualität der Tiere. Die Prognose beim Hund ist jedoch bisher als zufriedenstellend bis gut einzuschätzen, da die beiden hauptsächlich verwendeten Therapieoptionen Chirurgie und Strahlentherapie mediane Überlebenszeiten von etwa zwei Jahren nach sich ziehen. Die Verwendung der Strahlentherapie zur Behandlung von Gehirntumoren ist gut etabliert, sie wird entweder als Einzeltherapie oder in Kombination mit anderen Therapiemodalitäten verwendet. Die strahlentherapeutische Behandlung kaniner intrakranieller Tumoren führt bei einer Mehrheit der Patienten zu einer andauernden partiellen Tumorrückbildung und klinischer Resolution neurologischer Symptome.

Hund
Gehirntumoren
Strahlentherapie

Summary

The impairment of quality of life caused by neurologic symptoms due to an intracranial neoplasia in dogs can be severe and traumatizing for the patient owner. Surgical removal or radiation therapy are well established methods for treatment of canine intracranial neoplastic lesions. Computed tomography (CT) und magnetic resonance tomography (MRT) are commonly used methods of diagnostic imaging in small animals. MR is the imaging method of choice for intracranial disease, as it depicts soft tissue anatomy well and has a high sensitivity for brain pathologies. Especially neurologic patients undergoing radiation therapy are often diagnosed with both methods – MR and CT. Even though the diagnostic methods have greatly improved over the last years, cellular behavior of neoplastic lesions does not always correlate with the imaging criteria. It can be supposed that this will be of importance in the future. In the last years, biopsy devices allowing precise and minimally invasive probing of the diseased areas have been established and validated. However, the systems are costly and the procedure is technically very demanding, asking for a combined effort from diagnostic imaging, neurosurgery and pathology. Therapeutically, reduction of tumor size or complete removal of the lesion is the main goal in order to increase survival time and quality of life in these animals. Prognosis in the dog can be called satisfactory, as the two mainly used treatment options of surgical removal or radiation therapy result in median survival times of about two years. The use of ionizing radiation for the treatment of canine brain tumors is well established and can be used as single treatment or combined modality ap-proach. Treatment leads to a long-lasting partial tumor regression and resolution of clinical (neurological) signs in the majority of treated patients.

dog
brain tumors
radiation therapy

 

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