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Der Praktische Tierarzt

Thromboembolien bei Hund und Katze Teil 1: Pathophysiologie der Thrombogenese – die Rolle der Hyperkoagulabilität

Thrombembolic disorders in dogs and cats part 1: Pathophysiology of thrombogenesis – the role of hypercoagulability

Der Praktische Tierarzt 95, 600-609

Publiziert: 06/2014

Zusammenfassung

Thromboembolien stellen eine wichtige Komplikation vieler akuter und chronischer Erkrankungen dar und sind häufig mit einer hohen Mortalitätsrate verknüpft. Große klinische Relevanz besitzen vor allem pulmonäre Thromboembolien, Aortenthrombose, ischämische Infarkte sowie Thrombosen der Portalvene und der Vena cava. Die zu einer verstärkten Thrombogenese führenden pathophysiologischen Mechanismen wie z. B. Endothelalterationen, verminderte Strömungsgeschwindigkeit oder Hyperkoagulabilität werden als Virchow´sche Trias bezeichnet. In der Kleintiermedizin ist die Hyperkoagulabilität bei fast allen thrombotischen Erkrankungen der wichtigste Faktor. Hyperkoagulabilität ist definiert als spontane erhöhte Gerinnungstendenz des Blutes und kann am verlässlichsten durch die Thromboelastographie (TEG) diagnostiziert werden. Zu den Erkrankungen, die häufig mit einem hyperkoagulabilen Zustand verbunden sind, zählen Proteinverlustnephropathie und -enteropathie, immunmediierte hämolytische Anämie, Neoplasien, diverse Endokrinopathien sowie Infektionen, Entzündungen und Sepsis. Da die TEG bisher nicht für die Praxis verfügbar ist und Plasmaparameter wie Fibrinogen, Antithrombin oder D-Dimere wenig spezifisch sind, bleibt die Diagnose Hyperkoagulabilität und damit die Beurteilung eines Thromboserisikos häufig subjektiv.

Hämostase
Hyperkoagulabilität
Thromboelastographie

Summary

Thromboembolic disorders represent an important complication of many acute and chronic diseases and are frequently associated with high mortality rates. Among thromboembolic diseases pulmonary and arterial thromboembolism, ischemic stroke as well as thrombi of the portal vein and vena cava are of major clinical relevance. The pathophysiological mechanisms leading to an increased thrombogenesis are summarized as Virchow´s triad constituting of blood stasis, epithelial damage and hypercoagulability. The latter plays a crucial role in many thromboembolic disorders in small animal medicine. Hypercoagulability is characterized by an increased spontaneous bleeding tendency and can be most reliably determined by thromboelastography (TEG). Diseases frequently associated with a hypercoagulabile state include protein-losing nephropathy and protein-losing enteropathy, immune-mediated anemia, neoplasia, several endocrinopathies as well as infectious, inflammatory or septic conditions. Unfortunately, diagnosis of hypercoagulability remains largely subjective as TEG is not yet established in clinical practice and laboratory parameters such as plasma fibrinogen, antithrombin or D-Dimers lack specificity.

hemostasis
hypercoagulability
thromboelastography

 

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Foto: Medizinische Kleintierklinik, LMU München
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Foto: Dr. Gábor Köller, Klinisches Labor (Klinik für Klauentiere und Klinik für Pferde), Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig.