Der Praktische Tierarzt 93, 404-409
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2012
Publiziert: 05/2012
Zusammenfassung
Laut einer Untersuchung von Roscher (2005; s. Info-KastenS. 408) zeigt ein Großteil der in einer Tierarztpraxis vorgestelltenHunde Angst vor oder während der Untersuchung. Durch einhierauf abgestelltes, gezieltes Management und einfache vertrauensbildendeMaßnahmen können erheblich mehr Patienten denTierarztbesuch entspannt erleben. Eine stressarme Untersuchungund Behandlung reduziert die Veränderung physiologischer Parameter(beispielsweise Herz- und Atemfrequenz sowie Blutdruck)und ermöglicht damit eine genauere Einschätzung des Gesundheitsstatusdes Hundes, verbessert die Bindung der Tierbesitzeran die Praxis oder Klinik und erhöht die Sicherheit für alle Beteiligten.Für eine stressarme Behandlung ist es erforderlich, dassdas Bedürfnis des Hundes nach Sicherheit und Vorhersehbarkeitder Abläufe erfüllt wird. Des Weiteren kann nur ein Besitzer, dersich selbst in der Praxis wohlfühlt, seinen Hund optimal unterstützen.Da zum Umgang mit dem Tierhalter bereits zahlreicheVeröffentlichungen vorliegen, wird im folgenden Text der Hundim Mittelpunkt stehen.
Um eine Behandlung möglichst stressfrei zu gestalten, sindMaßnahmen vom Erstkontakt mit dem Patienten und seinem Besitzerbis zum Verlassen der Praxis zu beachten. Diese werdennachfolgend dargestellt.