Der Praktische Tierarzt 92, 338-340
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2011
Publiziert: 04/2011
Zusammenfassung
Die Kaliumversorgung ist bei Wiederkäuern ein wichtiger Gesundheitsfaktor. Problematisch istvor allem eine Überversorgung. Es kommen jedoch vor allem peripartal auch Hypokaliämien vor,die bislang weniger beachtet wurden.
Wiederkäuer nehmen – besonders bei starker Düngung derPflanzen – häufig Kaliummengen auf, die weit über ihrem Bedarfliegen und den Magnesium- und Calciumhaushalt der Tiere negativbeeinflussen. So hemmt ein hoher Kaliumgehalt im Futter z. B.die essenzielle Magnesiumresorption in den Vormägen und kanndamit Ursache eines Magnesiummangels sein. Die Aufnahme kaliumreichenFutters in der Trockenstehphase kann außerdem dazuführen, dass die Kühe peripartal zu wenig Calcium bereitstellenund an Gebärparese erkranken.
Trotz eines hohen Kaliumgehaltes im Futter zeigen Wiederkäuerjedoch auch Hypokaliämien, denen bisher nur wenig Beachtunggeschenkt wird. Hypokaliämien treten häufig peripartalsowie im Zusammenhang mit Labmagenverlagerung und Ketosenoder bei festliegenden Kühen auf. Ist diese Korrelation nurzufällig? Und – falls dem nicht so ist – was ist die Ursache, wasdie Folge?