Kleintierpraxis 53, 484-489
© M. & H. Schaper GmbH. 2008
Publiziert: 08/2008
Zusammenfassung
Der hier aufgezeigte Fallbericht schildert einen Dobermannrüdenmit einer solitären Knochenzyste im viertenMetakarpalknochen der rechten Vordergliedmaße, welchernach der hohen Amputation der betroffenen Zehe auchdrei Jahre post operationem kein Rezidiv aufwies. Histologischkonnte eindeutig die Diagnose „solitäre Knochenzyste“gestellt werden. Aufgrund der Rasse des beschriebenenHundes ist ein autosomal-rezessiver Erbgang möglich.Jedoch kommen ebenfalls vorangegangene Traumendurch Toben oder Spielen in Betracht. Eine vormaligeErkrankung des betroffenen Knochens war nicht bekannt.Eine Familiendisposition konnte nicht nachgewiesenwerden. Das Alter des Tieres lag mit sechs Jahren weit überdem zu erwartenden Alter dieser Erkrankung, da dieseVeränderungen des Skelettsystems auch als„juvenile Knochenzyste“ bezeichnet werden.Summary
Solitary bone cyst in a six-year-old male Doberman:comparison to the literature on aneurysmal bone cystsIn this case study, a solitary bone cyst of the right fourthmetacarpus in a male Doberman is described. No relapsewas observed within three years after a total or high amputationof the fourth digit was performed. A „solid bonecyst“ was diagnosed histopathologically. An autosomalrecessive heritability is likely when regarding the breed ofthe patient. However, a familiar predisposition could not beproven as the expected age (usually in the first year of life)had been clearly exceeded in this dog. This type of skeletalanomaly is usually described as being a „juvenile bone cyst“.