Shoulder ulcer in sows – an underestimated animal welfare problem
Der Praktische Tierarzt 96, 291-298
© Schlütersche Verlagsges. 2015
Publiziert: 02/2015
Zusammenfassung
Das Vorkommen von Schulterulzera ist für Sauen unter intensiven Haltungsbedingungen vielfach beschrieben. Die Schweregrade der Veränderungen werden anhand von vier Klassen unterschieden, die von einer Begrenzung auf die Epidermis (1) über die Einbeziehung der Dermis (2) und der Subkutis (3) bis zum Übergreifen der Veränderungen auf die Spina scapulae des Schulterblattes (4) reichen. Schulterulzera werden generell, insbesondere aber die Veränderungen der Klassen 3 und 4, als Tierschutz-relevantes Problem angesehen. Die Schmerzhaftigkeit der Veränderungen, die bisher aus der Schmerzhaftigkeit des Dekubitus beim Menschen abgeleitet wurde, ist inzwischen anhand kombinierter klinischer (Schmerzreaktion) und histologischer (traumatische Neurome) Untersuchungen auch für das Schwein beschrieben. Vorbeugend ist darauf zu achten, dass sich die Sauenherde in einem guten Ernährungszustand befindet und Störungen des Bewegungsapparates vermieden werden. Im Fall einer Erkrankung sollten Sauen so früh wie möglich lokal mit Zinksalbe behandelt und eine Gummimatte zur Dekompression im Liegebereich ausgelegt werden.
Summary
Shoulder ulcers are frequently described for sows under intensive housing conditions. The grade of lesion is differentiated by a four class score, which ranges from lesions restricted to the epidermis (1), involving the dermis (2) and the subcutis (3) to an affection of the underlying bones of the spina scapulae. Shoulder ulcers are in general and particularly the grade 3 and 4 lesions a serious animal welfare problem. In the past, the assumption that shoulder ulcers cause pain in sows was always extrapolated from pain reactions caused by decubitus in human patients, whereas today this fact of pain in such sows is strongly supported by recent examinations considering clinical parameters (pain reaction ) together with pathological findings (traumatic neuromas). Preventive measures in sow herds include an adequate body condition score and the avoidance of lameness. Affected sows need to be treated subsequently after the appearance of the first clinical signs by a combination of a locally applied zinc oxide ointment in combination with the installation of a rubber mat on the floor for decompression.