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Rhinotomie beim Kaninchen

Ein Fallbericht beschreibt zwei Fälle von chronischer Rhinosinusitis bei Kaninchen, die durch eine laterale Rhinotomie behandelt wurden.

Erkrankungen des oberen Atemtrakts kommen beim Kaninchen häufig vor. Besonders eine bakterielle Infektion, sogenannter Kaninchenschnupfen, ist eine häufige Ursache. Aber auch Fremdkörper und Tumoren können eine Ursache für Nasenausfluss sein. Besonders wichtig ist auch die Abklärung einer Zahnerkrankung, da auch diese für den Nasenausfluss verantwortlich sein kann.

Fallbericht
Zwei Heimtierkaninchen wurden aufgrund einer chronischen Erkrankung des oberen Atemtrakts vorgestellt. Beide Kaninchen zeigten einseitigen therapieresistenten mukopurulenten Nasenausfluss und reduzierte Futteraufnahme. In der Computertomografie (CT) konnte bei beiden Tieren eine weichteildichte Masse in der Nasenhöhle und im Sinus maxillaris festgestellt werden. Teilweise waren auch die Nasenmuscheln zerstört und die Maxilla lytisch. Außerdem war innerhalb der Zubildung eine Verkalkung bei einem Kaninchen sichtbar. Bei beiden Tieren wurde daraufhin eine laterale Rhinotomie durchgeführt.

Operation und Nachsorge
Während der Operation konnte jeweils eine große Menge eitriges Material entfernt werden. Beide Nasenhöhlen und Nasennebenhöhlen wurden daraufhin mit physiologischer Kochsalzlösung gespült und das abnorme, teilweise mineralisierte Material wurde abgetragen. Die vollständige Reinigung wurde endoskopisch kontrolliert und die äußere Haut um die geschaffene Öffnung vernäht, sodass ein Zugang zur Nasenhöhle für eine lokale antibiotische Therapie blieb. Beide Kaninchen überstanden die Operation komplikationslos und konnten mit einem Analgetikum sowie lokaler und systemischer Antibiose entlassen werden. Die mikrobiologische Untersuchung entnommener Proben ergab bei dem einen Kaninchen eine Infektion mit Streptokokken und bei dem anderen mit Pasteurellen und Streptococcus intermedius. Bei beiden Kaninchen verheilte die Wunde innerhalb eines Monats. Nach einem Jahr war bei einem Tier keine erneute Atemwegssymptomatik aufgetreten und ein Kontroll-CT war unauffällig. Bei dem anderen Kaninchen kam es nach fünf Monaten zu erneutem leichtem Niesen. Es wurde noch einmal ein CT angefertigt, das allerdings ebenfalls nur wenig Flüssigkeit in der Nasenhöhle zeigte.

Originalpublikation:
Wright L, Mans C (2018): Lateral rhinostomy for treatment of severe chronic rhinosinusitis in two rabbits. J Am Vet Med Assoc 252(1): 103–107.
DOI 10.2460/javma.252.1.103.

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Foto: Krissi Lundgren - stock.adobe.com

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15. Mai 2020

Ovarialveränderungen bei 44 Kaninchen (Oryctolagus cuniculus)

Erkrankungen des Genitaltraktes bei weiblichen Kaninchen treten häufig auf, dabei spielen Uterusveränderungen die größte Rolle. Ovarialerkrankungen wurden bisher dagegen selten bei Kaninchen beschrieben.

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4. Januar 2019

Buprenorphin beim Kaninchen

Zugelassen ist Buprenorphin nicht für Kaninchen, und doch wird es off label als Schmerzmittel eingesetzt: Nebenwirkungen unklar. Sein Einfluss auf die Darmmotilität wurde nun untersucht.

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Vetline Akademie

19. November 2020

Wenn Kaninchen nicht fressen...

Interessante Fälle rund um die Inappetenz beim Kaninchen: Online-Seminar für Tierärzte live am 2. Dezember 2020 um 19:30 Uhr

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6. Oktober 2019

Neurologie: Vom Hund zum Kaninchen

Bis zu elf Prozent der Kaninchen werden mit Verdacht auf eine neurologische Erkrankung vorgestellt. Die übliche Untersuchung wurde für Hunde entwickelt – jetzt gibt es eine Alternative.