Reproduzierbarkeit negativer Sockentupferergebnisse zur Bestimmung des Paratuberkulosestatus in Rinderbetrieben in Tirol (Österreich)
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 130, 29-33
DOI: 10.2376/0005-9366-16027
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2017
Publiziert: 01/2017
Summary
Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) is the cause of paratuberculosis or Johne’s disease (JD) in cattle, leading to significant economic losses in the effected herds. Recently, boot swab samples have been used in cattle farms in order to establish the MAP-herd status. The aim of the present study was to evaluate the reproducibility of MAP-negative boot swab samples on cattle premises. Therefore, boot swab samples were collected from 158 farms with an average size of 16 cows, previously tested MAP-negative in boot swabs by the local veterinarians. Herds were selected based on the presence of risk factors for paratuberculosis (74 herds), sampling was performed by veterinarians who collected negative samples in all of their herds in a previous survey (75 herds) and clinical paratuberculosis cases (nine herds). Boot swabs were tested for MAP by solid culture and PCR, leading to positive results in eight herds (5.1%). Culture and PCR showed a high correlation, as seven of the herds were positive both in culture and PCR, and one herd was positive in PCR only. Based on these results the reproducibility of a negative boot swab result was estimated as 94.9% (95% CI: 90%, 98%). No significant differences in the results between veterinarians with and without positive samples in the first survey were found, indicating no or little influence of the person collecting the boot swab samples. From the results of the study it is concluded that negative boot swab sample results have a high reproducibility for the detection of MAP in cattle herds in small structured agricultural systems.
Zusammenfassung
Die Paratuberkulose oder Johne´sche Krankheit wird durch Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) hervorgerufen und kann in betroffenen Rinderherden zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen. Zur Erhebung des MAP-Herdenstatus im Zuge von Kontroll- und Überwachungsprogrammen werden in Rinderbetrieben seit einiger Zeit Sockentupfer eingesetzt. Das Ziel dieser Untersuchung war es, die Reproduzierbarkeit negativer MAP-Sockentupferergebnisse in Rinderbetrieben zu evaluieren. Dazu wurden 158 Rinderbetriebe mit einer durchschnittlichen Herdengröße von 16 Kühen, die bereits zuvor von den Betreuungstierärzten mittels Sockentupfern negativ auf MAP getestet wurden, nachuntersucht. Die Herden wurden anhand von Risikofaktoren für das Vorliegen einer MAP-Infektion (74 Herden), den Ergebnissen der vorangegangenen Untersuchung von Tierärzten, die ausschließlich negative Ergebnisse aufwiesen (75 Herden), und nachgewiesenen klinischen Paratuberkulosefällen (neun Herden) ausgewählt. Die Stiefeltupfer wurden mittels bakteriologischer Kultur und PCR untersucht, wobei acht Betriebe (5,1 %) ein positives Ergebnis aufwiesen. Die bakteriologische Kultur und die PCR zeigten eine hohe Übereinstimmung, sieben der Betriebe waren in beiden Tests positiv und lediglich in einem Betrieb lag nur in der PCR ein positives Ergebnis vor. Basierend auf diesen Ergebnissen konnte für die Stiefeltupfer ein negativer prädiktiver Wert von 94,9 % (95%-CI: 90 %, 98 %) errechnet werden. Zwischen den Ergebnissen von Tierärzten mit und ohne positiven Befund in der ersten Untersuchung lagen keine signifikanten Unterschiede vor, was auf einen zu vernachlässigenden Einfluss der durchführenden Person auf das Ergebnis der Sockentupfer hinweist. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigen, dass negative Sockentupfer auch in kleinbäuerlichen Strukturen eine hohe Reproduzierbarkeit aufweisen.