Der Praktische Tierarzt 84, 574-587
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2003
Publiziert: 07/2003
Zusammenfassung
Epilepsien mit spontan und wiederholt auftretendenepileptischen Anfällen gehören zu den häufigstenErkrankungen des Gehirns bei Mensch und Tier, vor allemHunden und Katzen. Die Behandlung epileptischerPatienten erfolgt in der Regel mit krampfhemmenden(antikonvulsiven) Arzneimitteln („Antiepileptika"),die chronisch, unter Umständen lebenslang,verabreicht werden müssen. Obwohl in den letztenJahrzehnten zahlreiche effektive Antiepileptikaentwickelt wurden, sprechen ca. 20–30 % aller epileptischenPatienten nicht auf diese Arzneimittel mit Anfallsbefreiungoder -reduktion an. Ein zusätzlichesProblem für die Tiermedizin entsteht aus den zum Teilerheblichen Unterschieden in der Ausscheidung vonAntiepileptika bei Mensch und Tier, sodass sich nur wenigeder primär für den Menschen entwickelten Antiepileptikazur Dauerbehandlung von Epilepsien beiHund und Katze eignen. An der Tierärztlichen HochschuleHannover wird deshalb in einer Kooperationzwischen Kleintierklinik, Pharmakologie und derpharmazeutischen Industrie nach neuen Antiepileptikazur Behandlung epileptischer Tiere gesucht.