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Der Praktische Tierarzt

Perineale Urethrostomie mit Präputium-Anastomose bei 60 Katern

Perineal urethrostomy with preputial anastomosis in 60 male-cats

Der Praktische Tierarzt 95, 1000-1009

Publiziert: 10/2014

Zusammenfassung

Es wird eine Modifikation der perinealen Urethrostomie beschrieben. Durch Einbeziehung des Präputiums wird eine weitlumige Urethraöffnung geschaffen, die in eine haarlose Zone mündet. In den Jahren 2000–2012 wurden 60 Kater mittleren Alters wegen einer Urethraobstruktion chirurgisch behandelt. Als Operationsmethode wurde die modifizierte perineale Urethrostomie nach Yeh und Chin (2000) gewählt. Die anamnestischen und klinischen Daten wurden retrospektiv ausgewertet. Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum betrug 3,3 ± 2,4 Jahre. Die Operationen verliefen ohne Komplikationen. In den ersten postoperativen Tagen kam es zweimal (3,4 %) zu einem Hämatom, dreimal (5 %) zu einer transienten Hämaturie, zweimal (3,4 %) zu einer vorübergehenden Inkontinenz und einmal (1,7 %) zu einer Hautnekrose durch Selbstverletzung. Ein Kater (1,7 %), der präoperativ ein deutliches Harnröhrentrauma aufgewiesen hatte, musste nach vier Monaten wegen einer erneuten Stenose reoperiert werden und war anschließend fünf Jahre symptomlos. Bei 85 % der Tiere war der Heilungsverlauf komplikationslos und der Harnabsatz völlig ungestört. Im Langzeitverlauf waren bei sieben von 41 nachbeobachteten Katern (17,1 %) chronisch rezidivierende Cystitiden zu verzeichnen, die konservativ behandelt werden konnten. Nahtdehiszenzen, erneute Verengungen der Urethra oder Dermatitiden durch einwachsende Haare kamen nicht vor.

Katze
Urethraobstruktion
perineale Urethrostomie

Summary

This study describes a modified perineal urethrostomy. By means of the integrated preputium a wide urethral opening will be created which leads into a hairless zone. Between 2000 and 2012 60 cats (mean age: 5.5 ± 3.2 years) were treated with an urethral obstruction by means of modified perineal urethrostomy by Yeh and Chin (2000). Anamnestic and clinical data were analysed. The mean follow-up was 3.3 ± 2.4 years. Surgeries were performed without complications. In the first posteropative days two cats with hematoma (3.4 %), three with a transient hematuria (5.0 %), two with temporary incontinence (3.4 %) and one with necrosis by self-injury (1.7 %) were observed. One male-cat with significant preoperative urethral trauma had to be reoperated after four months because of a stenosis relapse and stayed free of symptoms for the following five years. In 85.0 % of the cats healing was uncomplicated and urination was normal. In the long term 7 of 41 male-cats (17.2 %) developed a chronic recurrent cystitis, which was treated conservatively. Suture leakages, recurrent urethral stenoses or dermatitis by ingrowing hair did not occur.

cat
urethral obstruction
perineal urethrostomy

 

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