Der Praktische Tierarzt 86, 842-844
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2005
Publiziert: 11/2005
Zusammenfassung
Der Einsatz von Deckbullen im Natursprunggewinnt seit einigen Jahren zu Lasten der künstlichenBesamung wieder an Bedeutung.
Der Einsatz von Deckbullen imNatursprung gewinnt seit einigen Jahrenzu Lasten der künstlichen Besamungwieder an Bedeutung (Warder 1997).Deutlich wird dies am Rückgang des Anteilsder künstlichen Besamungen (so genannteBesamungsdichte) von 94,1 % imJahr 1990 auf 81,2 % im Jahr 2002 (ArbeitsgemeinschaftDeutscher Rinderzüchter2004).
Rinderhalter erhoffen sich durch dieDeckbullenhaltung Einsparungen in denBereichen Arbeitsaufwand (Brunstbeobachtung)und Besamungskosten. Zusätzlichwerden Bullen vermehrt als so genannteAusputzer für mehrmals erfolgloskünstlich besamte Kühe und zumDecken von Jungtieren auf der Weide eingesetzt(Nunnenkamp 1997). Jedoch stellenDeckbullen in Hinblick auf Zuchtfortschritt,genetische Defekte und Missbildungenein nicht kalkulierbares Risikodar (Lehnert 2004).
Für eine systematische Untersuchungvon Bullen wurde ein allgemeinanerkannter Leitfaden veröffentlichet(Chenoweth et al. 1993, Hopkins undSpitzer 1997). Ziel der Untersuchung vonBullen ist die Beurteilung der Zuchttauglichkeit,dabei insbesondere der Geschlechtsgesundheit.Es ist jedoch fraglich,ob sämtliche Deckbullen ausreichendenund regelmäßigen Untersuchungenim Abstand von sechs Monatenunterzogen werden.