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Kleintierpraxis

Otitis externa – Keimverteilung und Resistenzverhalten der nachgewiesenen Isolate in Tupferproben aus dem Jahr 2011

Otitis externa – bacterial distribution and resistance patterns of isolates from swab samples from the year 2011

Kleintierpraxis 59, 297-312

DOI: 10.2377/0023-2076-59-297

Publiziert: 06/2014

Zusammenfassung

Zur Untersuchung kamen 6185 Ohrtupfer von Hunden und Katzen aus dem Jahr 2011. Davon stammten 88,2 % (5455) vom Hund und 11,8 % (730) von der Katze. Bei 79,9 % (4356) der Proben von Hunden und 91,0 % (656) von Katzen konnte ein Wachstum sowohl von physiologischen als auch nicht physiologischen Keimen nachgewiesen werden. Die zur nicht physiologischen Flora zählenden Keime machten beim Hund einen Anteil von 61,9 % (3378) und bei der Katze von 75,6 % (552) aus. Ein Nachweis von Pilzen fand sich bei 55,5 % (3026) der Hunde- und 24,2 % (177) der Katzenproben. In 97,4 % (3133) der Fälle, bezogen auf das Gesamtuntersuchungsgut, konnte Malassezia pachydermatis nachgewiesen werden. Zur Routineuntersuchung einer Otitis externa gehört auch immer eine Zytologie, bei der sowohl Malassezien nachgewiesen als auch Kokken und Stäbchen unterschieden werden können. Der hohe Anteil an Proben, in denen Bakterien und/oder Pilze nachgewiesen wurden, beweist, dass eine bakteriologische und mykologische Untersuchung, v. a. im Verlauf einer chronischen Otitis externa, zur Überprüfung der Resistenzlage eingeleitet werden sollte. Bei den Katzen zeigte sich ein etwas anderes Keimspektrum als beim Hund. Für die Bakterienspezies, die am häufigsten isoliert werden konnten, wurde die Resistenzlage der untersuchten Antibiotika ermittelt und dann nach ihrer Wirksamkeit, eingeteilt in resistent, intermediär und sensitiv, grafisch dargestellt. Es kann keine pauschale Aussage über die Anwendung von Antibiotika getroffen werden, da der Einsatz eines Antibiotikums immer vom Ergebnis einer Ohrzytologie und eines Antibiogramms abhängig gemacht werden sollte (s. auch „Leitlinien für den sorgfältigen Umgang mit antibakteriell wirksamen Tierarzneimitteln“, Beilage zum Deutschen Tierärzteblatt 10/2010). Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der praktische Tierarzt in der täglichen Routine, v. a. im Falle einer chronischen Otitis externa, die Möglichkeit nutzen sollte, vor dem Einsatz von Ohrpräparaten eine bakteriologische und mykologische Untersuchung mit Resistogramm anzufordern. Ergänzend hierzu sollte auch eine Ohrzytologie zur Aufarbeitung der Diagnose direkt in der Praxis durchgeführt werden.

Otitis externa
Antibiogramm
Ohrzytologie
Staphylococcus

Summary

In 2011, 6185 canine and feline ear swabs were examined microbiologically. Of these, 88.2% (5455) originated from dogs and 11.8% (730) from cats. Growth of both physiological and non-physiological bacteria and fungi was demonstrated in 79.9% (4356) of dogs and in 91.1% (656) of cats. Non-physiological flora accounted for 61.9% (3378) of the isolates in dogs and 75.6% in cats. A positive mycological result was found in 55.5% (3026) of dog samples, and in 24.2% (177) of cat samples. Malassezia pachydermatis was detected in 97.4% (3133) of cases based on the total specimen material. Cytology also always belongs to the routine analysis of otitis externa. This can prove the presence of Malassezia spp. as well as distinguish between cocci and rods. The high proportion of positive results in this study clearly demonstrates the importance of performing both bacteriological and mycological examinations in the early stages of otitis externa in order to avoid antibiotic resistance during the long-term treatment of chronic infections. There was a slightly different spectrum of pathogens in cats than in dogs. For those bacterial species that were isolated most commonly, the resistance pattern against the antibiotics tested were ranked according to their effectiveness and were divided into resistant, intermediate and sensitive. This information was then represented graphically. It was, however, not possible to make a general statement about which antibiotics should be used, since this always depends on the results of a patient-specific antibiogram (for more information, see “Leitlinien für den sorgfältigen Umgang mit antibakteriell wirksamen Tierarzneimitteln”; appendix to the Deutschen Tierärzteblatt 10/2010) . The results of this study show that in daily routine, the practical veterinarian is well advised to request a bacteriological and mycological examination including resistogram, especially in cases of chronic otitis externa prior to using medications for its treatment. The diagnosis should also be confirmed in the practice using ear cytology.

otitis externa
antibiogram
ear cytology
Staphylococcus

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