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Der Praktische Tierarzt

Otitis externa des Hundes – Ursachen, Diagnostik, Therapie

Canine otitis externa – aetiology, diagnosis, treatment

Der Praktische Tierarzt 96, 668-678

Publiziert: 06/2015

Zusammenfassung

Diese Arbeit beschreibt die Ätiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie der Otitis externa beim Hund aus dermatologischer Sicht. Chronisch-rezidivierende Otitiden sind ein häufiges Problem und bedürfen einer ausführlichen Aufarbeitung, um einen langfristigen Therapieerfolg zu erzielen. Hierbei findet ein Klassifikationssystems Anwendung, welches Ursachen und Faktoren unterscheidet und Diagnostik und Therapie optimieren hilft. Primäre Ursachen, wie die canine atopische Dermatitis oder Parasiten, lösen eine Otitis externa aus, welche durch sekundäre Ursachen verkompliziert werden kann. Perpetuierende Faktoren verhindern eine Remission, während prädisponierende Faktoren das Risiko erhöhen, eine Otitis externa zu entwickeln. Um diese Faktoren und Ursachen zu eruieren, sind neben der Untersuchung des Ohres eine ausführliche Anamneseerhebung, eine allgemeine und insbesondere dermatologische Untersuchung des Patienten, Zytologien und Nativpräparate von Ohrabstrichen, gegebenenfalls bakteriologische und mykologische Kulturen sowie bildgebende Verfahren notwendig. Die Zytologie stellt hierbei eine der wichtigsten Untersuchungstechniken nicht nur für die Diagnostik, sondern auch für die Kontrolle des Therapieerfolges dar. Sekundäre Ursachen wie Bakterien und Malassezien sowie entzündliche Infiltrate werden hiermit identifiziert und die Veränderung während der Therapie bis zur Heilung verfolgt. Die Therapie bezieht alle in dem individuellen Fall identifizierten Ursachen und Faktoren ein. Die alleinige Behandlung von primären und sekundären Ursachen ist vor allem in chronischen Fällen oft nicht ausreichend. In diesen Fällen müssen die perpetuierenden Faktoren gesondert adressiert und oft langfristig therapiert werden, um eine vollständige Remission zu erzielen und ein Rezidiv der Otitis zu verhindern. Der Schwerpunkt der Therapie einer Otitis externa liegt in der Regel in der medikamentösen lokalen Therapie, nur in seltenen Fällen ist eine Operation unumgänglich.

Ohrentzündung
Ursachen
Faktoren
Zytologie

Summary

This article describes the aetiology, clinical signs, diagnostic procedures and therapy of otitis externa in the dog from a dermatological point of view. Chronic-recurrent otitis is a common problem of dogs and a diagnostic and therapeutic challenge. A classification system distinguishing between causes and factors has been established to improve the work-up and approach to treatment. Primary causes, like canine atopic dermatitis or parasites are able to induce an otitis externa directly, which are often complicated by secondary causes. Perpetuating factors prevent the resolution of otitis externa once it developed, while predisposing factors increase the risk of development. Important diagnostic steps besides otoscopy are a complete history, a general and dermatological examination, cytological and native preparations for microscopic examination, case-based bacterial and fungal cultures, as well as imaging techniques. Cytology is one of the most important diagnostic tests. Secondary causes such as bacteria and yeast, as well as inflammatory cells can be detected and followed up until in remission with this technique. Therapy should address all identified causes and factors in the individual patient. Addressing only the primary and secondary causes is often not sufficient in chronic cases. Particularly the perpetuating factors have to be addressed separately and often treated long-term to achieve complete remission and prevent recurrence of otitis. Topical treatment is considered the therapy of choice in most cases, which should be maintained until clinical remission. In rare cases surgery is necessary.

Otitis
causes
factors
cytology

 

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Foto: Klinik für kleine Haustiere, FU Berlin