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Der Praktische Tierarzt

Osteosynthese bei Ziervögeln: Nicht nur für Spezialisten

Osteosynthesis in pet birds: not only for specialists

Der Praktische Tierarzt 96, 1092-1098

Publiziert: 10/2015

Zusammenfassung

Frakturen an den langen Röhrenknochen des Beines treten bei Ziervögeln besonders häufig auf. Gute chirurgische Fertigkeiten vorausgesetzt sowie ein fundiertes Wissen zur Anatomie und Physiologie der Gliedmaßen von Vögeln, können bestimmte Frakturen unter einfachen Bedingungen behandelt werden. Zunächst ist eine genaue Diagnose zu stellen, wozu neben einer detaillierten Allgemeinuntersuchung auch Röntgenbilder in zwei Ebenen erstellt werden müssen. Im vorliegenden Artikel werden Frakturen in drei Kategorien eingeteilt. Dies sind einerseits Frakturen, die konservativ zu behandeln sind, sowie andererseits Frakturen, bei denen sich eine Osteosynthese empfiehlt. Bei Letzteren wird unterschieden zwischen solchen, die einfach zu behandeln sind, und solchen, welche von Spezialisten operiert werden sollten. Zu den einfach zu behandelnden Frakturen gehören geschlossene, einfache diaphysäre Frakturen des Tibiotarsus und des Tarsometatarsus. Eine konservative Behandlung empfiehlt sich insbesondere bei kleinen Vögeln, in der Regel mit einer Körpermasse < 300 g. Es ist allerdings zu beachten, dass für die Entscheidung, abgesehen von der Größe, auch Aspekte wie das Allgemeinbefinden des Patienten und die Art der Fraktur eine Rolle spielen. Zur chirurgischen Behandlung einfacher Frakturen eignen sich die Marknagelung und der Fixateur externe. Verwendet werden der Typ 1 (inkl. Tie-in-System) und Typ 2 Fixateur externe für Tibiotarsus- und Tarsometatarsus-Frakturen. Beschrieben wird der tubuläre Fixateur externe des Typs FESSA, der sich aufgrund des geringen Gewichts, des vorteilhaften Preises und der Einfachheit, mit der Pins nachträglich eingefügt oder entfernt werden können, in der Vogelchirurgie besonders bewährt.

Chirurgie
Vogelmedizin
Osteosynthese
externe Fixation
Marknagelung

Summary

Fractures of long bones of the distal limb frequently occur in pet birds. Good surgical skills provided, as well as knowledge about the anatomy and physiology of the avian limbs, treatment of certain fractures can be achieved without the need of very advanced equipment. As a first step, a precise diagnosis needs to be made, based on a detailed general examination as well as radiographs in two projections. In the present article fractures are divided into three categories. These are on the one hand fractures which are treated non-surgically and on the other hand fractures for which osteosynthesis is recommended. In the latter ones there are fractures which are easily treated and such which need to be treated by specialists. Simple treatment is typically possible in closed, simple diaphyseal fractures of the tibiotarsus and the tarsometatarsus. A non-surgical fracture treatment is recommended in small birds, typically with a body mass below 300 g. However, it needs to be noted, that besides body mass, aspects such as general condition of the patient and the fracture type influence treatment choice. Methods for the simple surgical treatment of fractures are intramedullary pinning and external fixation. Type 1 (incl. Tie-in system) and type 2 external fixators are used for the treatment of fractures of the tibiotarsus and the tarsometatarsus. The FESSA tubular fixator, has proven to be especially suited for avian osteosynthesis, due to its favourable price, its light weight and its ease of use especially for the addition or removal of pins.

surgery
avian medicine
osteosynthesis
external fixation
intramedullary pinning

 

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