Image
Foto:

Journal Club

Oberflächliche Pyodermie lokal behandeln?

Eine Alternative zur systemischen Antibiotikatherapie könnte die lokale Applikation von Fusidinsäure sein. In-vitro-Versuche belegen die ausreichende Wirkstoffanreicherung.

Neue Resistenzen zwingen zum Umdenken
Einer der häufigsten Gründe für eine systemische Antibiotikabehandlung beim Hund ist die Staphylokokkeninfektion der Epidermis bzw. der Haarfollikel. Das Auftreten des Methicillin-resistenten S. pseudointermedius bestätigte zuletzt den Ansatz der vorliegenden Untersuchung, nach Alternativen zur gebräuchlichen Therapie zu suchen. Fusidinsäure wird sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin lokal bei oberflächlichen Hautinfektionen erfolgreich eingesetzt. Dennoch gibt es wenige Nachweise über die tatsächliche Durchdringung des Wirkstoffes in die entsprechenden Gewebe. Die vorliegende Studie untersuchte in vitro mittels UV-Hochleistungsflüssigkeitschromatografie die Eindringtiefe der Fusidinsäure in die Haut. Als Versuchsmaterial dienten Hautproben des Rücken- sowie des Leistenbereichs von gesunden Beagle. Variablen waren hierbei unter anderem die Dichte der Haarfollikel, die Unversehrtheit der Haut sowie die Anwendung eines medizinischen Shampoos.

Minimale Hemm-Konzentration erreicht
Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass weitgehend unabhängig von Gewebeteil bzw. Beschaffenheit der Haut eine ausreichende Wirkstoffkonzentration in den oberen Schichten der Epidermis sowie den Haarfollikeln erreicht wird. Diese übersteigt sogar die minimale Hemm-Konzentration resistenter Staphylokokken. Inwiefern derartige Kriterien, die bis dato nur für den systemischen Einsatz von Antibiotika erstellt worden sind, auf die topische Anwendung übertragbar sind, bleibt ein wichtiger Forschungsauftrag für die Zukunft. Eine In-vivo-Untersuchung mit auf dem Markt befindlichen Fusidinsäurepräparaten an klinisch erkrankten Hunden ist der nächste wichtige Schritt, um bei guten Resultaten diese Therapie in der Praxis etablieren zu können. Resch

Originalpublikation:
Frosini S, Bond R, Loeffler A, Larner J (2017): Opportunities for topical antimicrobial therapy: permeation of canine skin by fusidic acid. BMC Vet Res 13: 345.

Image

Journal Club

Neuer Totimpfstoff gegen Bacillus anthracis im Feld getestet

Anthrax wird seit über 75 Jahren bei Tieren mit einer Lebendvakzine bekämpft. Diese Art der Impfung birgt jedoch Probleme. Interessant ist ein neuer Totimpfstoff, der bei einer Erkrankung auch eine Antibiotikatherapie zulassen würde.

Image
Foto: luchschenF - stock.adobe.com

 Journal Club

Leptospiren: dauerhafte Ausscheidung über den Urin

Eine persistierende Ausscheidung von Leptospiren über den Urin trotz Antibiotika-Therapie ist bei Hunden häufig. Eine PCR-Kontrolle des Harns wird empfohlen.

Image
Foto: Balin - fotolia.com

fachforum kleintiere

Was tun bei der Junghundvaginitis?

Vaginaler Ausfluss ist bei Hündinnen nicht selten schon vor der ersten Läufigkeit zu beobachten. Eine Antibiotikatherapie bringt häufig keine Veränderung.

Image
AdobeStock_53503461.jpeg
Foto: chelle129 - stock.adobe.com

Journal Club

Stauungsantibiose: regionale intravenöse Antibiose beim Pferd

Traumatische Erkrankungen der distalen Gliedmaße sind beim Pferd ein häufiger Behandlungsgrund. Mit dem Ziel einer therapeutischen Medikamentenkonzentration in den betroffenen Strukturen stellt die regionale intravenöse Applikation einen effektiven Therapieansatz dar.