Der Praktische Tierarzt 82, 948-963
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2001
Publiziert: 11/2001
Zusammenfassung
Die Kastration von für die Fleischproduktion genutzten männlichen Tieren war lange Zeit aus mehreren Gründen weit verbreitet;unter anderem sind diesein ihrem Verhalten leichter zu beeinflussen und diegrößere Neigung der Kastraten zum Fettansatz war eine Eigenschaft, die bis in die jüngste Zeit hinein hochgeschätzt wurde. Der Wandel des Verbraucherverhaltens in Hinsicht auf eine größere Nachfrage nach magerem Fleisch und die niedrigeren Produktionskostenfür unkastrierte männliche Tiere haben bei den meistenRindern und Schafen zu einem Verzicht auf die Kastration geführt. Was die Schweine betrifft, so wurde dieAufzucht von Ebern durch das Auftreten des Ebergeruchs eingeschränkt, einem Problem, dem man nur beidieser Tierart begegnet. Durch die Berücksichtigungder Tierschutzinteressen wird jedoch ein immer größerer Druck auf die Schweineproduktion ausgeübt, umauf einen Verzicht auf die Kastration hinzuwirken.