Der Praktische Tierarzt 83, 344-347
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2002
Publiziert: 04/2002
Zusammenfassung
Die Hornhaut des Pferdesumfasst 20 % der Bulbusoberfläche.Im Vergleich haben nachtaktiveTiere (Katze 30 %) eine größereHornhaut als tagaktive (Mensch17 %). Die Form der Hornhautoberflächebeim Pferd ist birnenförmigmit einem stumpfen nasalen Pol.Der durchschnittliche vertikaleDurchmesser beträgt 33 mm, derhorizontale 36 mm. Die durchschnittlicheDicke der Hornhaut istperipher mit 1–1,5 mm deutlichmehr als zentral mit 0,8 mm.
Die Transparenz der Hornhautist durch die relativ einfacheanatomische Anordnung der avaskulärenzellulären und kollagenenSchichten mit dem präokularenTränenfilm außen und dem Kammerwasserflussinnen bedingt. DieHornhaut ist das am stärksten lichtbrechendeMedium am optischenApparat Auge. Transparenz undKrümmung spielen dabei einewichtige Rolle. Von außen nach innenbesteht die Hornhaut aus vierverschiedenen Schichten. Bei Verletzungenund Erkrankungen derHornhaut kann man zwischenoberflächlichen und tiefen Gewebeschädigungenunterscheiden.Die Reaktionsmuster der verschiedenenHornhautschichten sind begrenzt.So entsteht oft ein einheitlichesklinisches Bild bei verschiedenenätiologisch-pathophysiologischenReaktionen. AllgemeineReaktionen der Hornhaut auf Schädigungensind Transparenzverlust,Vaskularisation und Konturveränderungen.Die Heilung der Hornhautwird von den betroffenenSchichten bestimmt. Jede Schichthat ein typisches und unabhängigesHeilungspotential: