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Kleintierpraxis

Femurkopfepiphysiolyse beim Frettchen – eine hereditäre Erkrankung?

Femoral Head Epiphysiolysis in Ferrets - a hereditary Disease?

Kleintierpraxis 67, 304–314

DOI: 10.2377/0023-2076-67-304

Publiziert: 06/2022

Zusammenfassung

In der Notfallsprechstunde wird ein männliches, vier Monate altes Frettchen wegen Verdachts der Lähmung beider Hintergliedmaßen vorgestellt, da das Tier die Gliedmaßen phasenweise hinterherzieht. Die orthopädische und neurologische Untersuchung wurde durch eine röntgenologische sowie eine postoperative histopathologische Untersuchung des Femurkopfes vervollständigt. Dies ergab die Diagnose der Epiphysenfugen-Dysplasie mit Epiphysiolyse. Es gibt zwei Geschwistertiere, von denen eines ebenfalls erkrankt ist. Beide betroffenen Tiere werden mittels Femurkopfresektion versorgt und zeigen klinisch ein sehr gutes Resultat. Im Folgenden wird hauptsächlich auf das initial vorstellig gewordene Tier mit den Lähmungserscheinungen beider Hinterglied­maßen eingegangen. Der Fall des Geschwistertiers wird in dem Kapitel familiäre Prädisposition dargestellt. Ein ähnlicher Fallbericht wurde bereits in England beschrieben (Swaffield et al. 2019). Beide Fallberichte beschreiben jeweils die Erkrankung bei zwei Geschwistertieren, was eine stark genetische Vererbung vermuten lässt. Hier wird erstmalig ein Verlauf dieser Erkrankung dokumentiert.

Dysplasie
Epiphysenfuge
Femurkopf
genetische Prädisposition
Marderartige

Summary

A male, four-month-old ferret presented to the consultation for suspected paralysis of both hind limbs. Orthopedic and neurologic examination was completed by radiographic, as well as postoperative histopathologic examination of the femoral head. This resulted in a diagnosis of epiphyseal joint dysplasia with epiphysiolysis. There are two sibling animals one of which also has the disease. Both affected animals are treated by femoral head resection and show clinically a very good result. In the following, we will mainly focus on the animal that initially presented with paralysis of both hind limbs. The case of the sibling animal is presented in the chapter familial predisposition. A similar case report has already been described in England (Swaffield et sal. 2019). Both case reports each describe disease in two siblings, suggesting strong genetic inheritance. Here, for the first time, a course of this disease is documented. 

dysplasia
epiphyseal plate
femoral head
genetic predisposition
mustelidae

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