Image
Mit dem Jahreswechsel tritt die neue Hunde-Tierschutzverordnung in Kraft.
Foto: Sandra - stock.adobe.com
Mit dem Jahreswechsel tritt die neue Tierschutz-Hundeverordnung in Kraft.

Recht

Tierschutz 2022: Diese Änderungen treten am 1. Januar in Kraft

Zum 1. Januar 2022 ändern sich die Regelungen für die Hundehaltung und -zucht sowie den Tiertransport. Zudem ist das Töten von Eintagsküken ab dem neuen Jahr endlich verboten.

  • Die Novelle der Tierschutz-Hundeverordnung bringt vor allem höhere Anforderungen an die gewerbliche Zucht sowie ein Verbot der Anbindehaltung.
  • Die Änderung der Tierschutztransportverordnung soll sicherstellen, dass Temperatur-Grenzwerte besser eingehalten werden.
  • Durch eine Änderung des Tierschutzgesetzes wird das Kükentöten ab 2022 verboten.

Tierschutz-Hundeverordnung: Sozialisation wird groß geschrieben

Die Bedürfnisse von Hunden sollen im neuen Gesetz verstärkt berücksichtigt werden. Die Anbindehaltung wird grundsätzlich verboten, Ausnahmen gibt es nur unter bestimmten Bedingungen für Arbeitshunde. Für die Haltung von Herdenschutzhunden wurden spezielle Regeln erlassen.

Hundezüchter müssen in Zukunft sowohl eine ausreichende Sozialisation an Menschen und Artgenossen als auch eine Gewöhnung der Welpen an Umweltreize sicherstellen. Mindestens vier Stunden täglich müssen dem Umgang mit den Welpen gewidmet werden. In der gewerbsmäßigen Zucht darf eine Person nicht mehr als drei Hündinnen mit ihrem Wurf gleichzeitig betreuen.


Top Job:



Top Job:


Für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen wird ein Ausstellungsverbot erlassen, das nicht nur für Zuchtausstellungen gilt, sondern z.B. auch für Zuchtleistungsprüfungen und Hundesportveranstaltungen. Auch das bereits gültige Ausstellungsverbot für tierschutzwidrig amputierte Hunde wird entsprechend ausgedehnt.

Für einige der Änderungen gelten Fristenregelungen, sodass sie erst am 01. Januar 2023 bzw 2024 wirksam werden.

Hier haben wir die Vorschriften der neuen Tierschutz-Hundeverordnung im Detail betrachtet.

Tierschutztransportverordnung: Keine Stunden in der Hitze

Bei innerstaatlichen Transporten sollen die Anforderungen verschärft und so lange Transportzeiten bei Hitze vermieden werden. 

  • Bei einer Außentemperatur von über 30 Grad muss ein innerstaatlicher Transport zum Schlachthof innerhalb von viereinhalb Stunden beendet sein.
  • Künftig sind eine Ahndung als Ordnungswidrigkeit und ein Bußgeld möglich, wenn gegen die Temperaturanforderungen des EU-Rechts verstoßen wird – auch bei einer Transportzeit unter acht Stunden.
  • Auch wenn Vorgaben zur Belüftung und Temperaturüberwachung der Transportfahrzeuge nicht eingehalten oder bestimmte transportunfähige Tiere befördert werden, wird dies als Ordnungswidrigkeit geahndet

Europäisches Tierarzneimittelrecht und TAMG

Ein Überblick zum Europäischen Tierarzneimittelrecht seit 2022 und dem deutschen Tierarzneimittelgesetz (TAMG) 2023.
Artikel lesen

Tierschutzgesetz: Verbot des Kükentötens

Ab 2022 ist das Töten bereits geschlüpfter Eintagsküken verboten, erst ab 2024 wird auch das Töten von Hühnerembryonen im Ei nach dem 6. Bebrütungstag untersagt.

(Lesen Sie mehr zu einem Verfahren, das ein Verbot des Kükentötens ermöglicht:  die endokrinologischen Geschlechtsbestimmung)

Bisher wurden jedes Jahr etwa 45 Millionen männliche Hühnerküken kurz nach dem Schlupf getötet, weil nur die weiblichen Tiere Verwendung als Legehennen finden. Kein vernünftiger Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes, befand das Bundesverwaltungsgericht bereits im Juni 2019 und gestattete das Kükentöten nur noch übergangsweise. Mit der Änderung des Tierschutzgesetzes wird diesem Urteil nun Rechnung getragen.

Aktuelle Artikel aus allen tiermedizinischen Fachgebieten, News und Tipps zum Praxismanagement gibt es im kostenlosen vetline.de-Newsletter. Jetzt anmelden!

Image
küken-geschlechtsbestimmung.jpeg
Foto: Anatolii - Fotolia.com

Professor Niklas-Medaille

Frühzeitige Geschlechtsbestimmung: Eier ohne Kükentöten

Ab Januar 2022 wird das Töten männlicher Küken verboten sein. Möglich macht das unter anderem ein Verfahren zur endokrinologischen Geschlechtsbestimmung im Ei, für das Prof. Dr. Almuth Einspanier von der Universität Leipzig jetzt mit der Professor Niklas-Medaille ausgezeichnet wurde. 

Image
Hier gibt keiner auf: Ausdauer und Geselligkeit beim Spiel.
Foto: otsphoto - stock.adobe.com

Verhalten

Diese Einflüsse prägen die Hundepersönlichkeit

Wie unsicher, freundlich oder aggressiv ein Hund ist hängt vor allem von Genetik und Hunderasse ab. Aber auch Züchter und Besitzer haben großen Einfluss, wie eine Studie bestätigt.

Image
Microchip und Registrierung sollen für Händler in der EU verpflichtend werden.
Foto: Kzenon - stock.adobe.com

Recht

EU-Paket für mehr Tierschutz

Neue Regeln für Tiertransporte und eine bessere Regulierung des Welpenhandels: Der erste Entwurf der Europäischen Kommission für eine neue Tierschutzgesetzgebung liegt vor.