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Ein Senior braucht in der Regel weniger Energie.

Stiftung Warentest

Alte Hunde  füttern – worauf achten?

Weniger Energie und hochwertiges Eiweiß: Senioren haben andere Bedürfnisse als Junghunde. Ob frei verkäufliche Futter Senioren gerecht werden, zeigen die Ergebnisse der aktuellen Futtertestung der Stiftung Warentest.

Bereits mit sieben Jahren zählen große Hunde zu den Senioren, kleine ab ca. zehn. Tierbesitzer sind sich häufig nicht bewusst, dass sie die Fütterung ihrer alten Weggefährten anpassen müssen. Übergewicht und daraus resultierende Folgeerkrankungen sind ein häufiges Resultat, dem mit richtiger Beratung zumindest etwas vorgebeugt werden könnte. 

Mäklige Fresser

Manchmal ist es so, dass alte Hunde schlechter fressen. Dies fällt Tierbesitzern häufig stärker auf. Tierärztin Felicitas Behr kennt die Hintergründe: Häufig steckt hinter Inappetenz bei Senioren Erkrankungen der Maulhöhle. Auch Abdominalschmerz sowie Übelkeit können auf den Appetit drücken. Und, wenn die Riechleistung abnimmt, erscheint das Futter natürlich weniger attraktiv. Bei diesen Kandidaten kann es helfen das Futter anzuwärmen, bzw. mit Wasser "schlonzig" zu machen. 

Futterrationen regelmäßig untersuchen


Top Job:


Es ist durchaus sinnvoll Futterrationen von alten Patienten vom Tierarzt checken zu lassen. Passt die Energiezufuhr zum Patienten? Ist hochwertiges Eiweiß enthalten? Wie sieht es mit Phosphor aus? Laut Felicitas Behr sollte das Augenmerkt auf die Stoffe gerichtet sein, die die Alterung von Nervenzellen verlangsamen und die Weiterleitung von Signalen im Gehirn verbessern. Dazu zählen im allgemeinen Radikalfänger und Antioxidantien (z. B. Vitamin C und Vitamin E), Omega-3-Fettsäuren, L-Carnitin, Phosphatidylserin und S-Adenosylmethionin. Diese Inhaltsstoffe können zu den entsprechenden medizinischen Diäten ergänzt werden. 

Bequem sind spezielle Senioren-Alleinfuttermittel, die in unterschiedlichem Ausmaß den Alterungsprozessen im Gehirn entgegen wirken.

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Stiftung Warentest: Frei verkäufliches Futter im Test

Aktuell hat die Stiftung Warentest wieder 28 verschiedene, frei verkäufliche Trockenfutter aus dem Handel getestet, darunter acht Futtermittel speziell für Senioren. Tierarzt-Marken waren wieder nicht dabei. Zehn der  getesteten Futter bekam hierbei die Bewertung gut bzw. sehr gut.  Am besten schnitten in diesem Test die Discounter Futter von Aldi Süd, Kaufland, Fressnapf, Rewe und Penny ab. Die schlechteste Bewertung bekam das Futter der Marke Wolfsblut, dessen Fütterungshinweise als „mangelhaft“ bewertet wurden. Weitere Fazits der Untersuchung sind Folgende:

  • Mangelhaftem Seniorenfutter fehlt es häufig an essenziellen Aminosäuren und Mineralstoffen.
  • Besitzer sollten sich nicht von übertriebenen Werbeaussagen blenden lassen. Während gesund­heitsbezogene Werbung auf Lebens­mitteln durch die Health-Claims der EU geregelt ist, fehlen für Hundefutter solche Vorgaben. In der Untersuchung der Stiftung Warentest gab es hierfür Abzüge im Bereich „Deklaration“.
  • Getreide ist für gesunde Hunde nicht per se schlecht, hier sollte der Tierarzt beraten.

Ernährungsexpertin Nadine Paßlack, die der Stiftung Warentest ein Interview gegeben hat,  ist ebenfalls dafür, die Futterrationen alter Hunde vom Tierarzt checken zu lassen, damit die Energiezufuhr und die Nährstoffe stimmen. Ebenso sollte einmal im Jahr ein Tierarztbesuch erfolgen. Laut der Expertin kann die Fütterung mehrerer Rationen das Verdauungssystem alter Hunde entlasten.

Weitere Informationen

Weitere hilfreiche Tipps zu Senioren in der Tierarztpraxis lesen Sie in einem ausführlichen Artikel von Felicitas Behr. 

Was Sie bei der Ernährung von Hunden und Katzen mit Tumoren beachten müssen, lesen Sie hier.

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