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Klauengesundheit im Griff – mit System und Konsequenz

Schmerzhafte Klauen sind beim Milchrind für die meisten Lahmheiten verantwortlich. Daher gilt es, die Klauengesundheit in vielen Betrieben zu verbessern.

Von Prof. Dr. Johann Kofler

Klauengesundheit ist ein häufig verwendeter Begriff, der bislang nie klar definiert wurde. Durch Abwandlung der WHO-Definition1 für Gesundheit ergibt sich folgende Begriffsbestimmung mit hohen Ansprüchen: „Klauengesundheit ist ein Zustand des körperlichen Wohlergehens der Klauen sowie dadurch der physischen und psychischen Funktions- und Leistungsfähigkeit der Rinder und nicht nur das Freisein von Krankheit.“ Dies besagt, dass dann eine „gute Klauengesundheit“ vorliegt, wenn die Klauen frei von schmerzhaften, lahmheitsverursachenden Prozessen („Zustand des körperlichen Wohlergehens“, „Freisein von Krankheit“) sind. Man kann aber daraus auch ableiten, dass „gute“ Klauengesundheit nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass die Klaue/Zehe auch völlig frei von nicht schmerzhaften Läsionen sein muss.

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Beurteilung der Klauengesundheit


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Die Klauengesundheit von Rindern kann einerseits durch die regelmäßige Bewertung der Lahmheitsprävalenz in der Herde durch gut trainierte Personen beurteilt werden. Schmerzhafte Klauen­erkrankungen gehen mit Entlastungsstellung, einer gekrümmten Rückenlinie (Abb. 1a–c) und Störung des Gangbildes einher, sodass lahme Rinder einen Locomotion-Score ≥ 2 zeigen (Sprecher et al. 1997). Da etwa 85 % aller Lahmheiten bei Milchkühen durch Klauen- bzw. Zehenerkrankungen verursacht werden (Murray et al. 1996), stellt die regelmäßige Gangbildbeurteilung, am besten im Zwei-Wochen-Intervall (Christen et al. 2020), mit Erhebung der aktuellen Lahmheitsprävalenz einen wertvollen Kontrollpunkt dar. Zudem kann die Klauen­gesundheit durch Erhebung der Prävalenzen von Klauenläsionen bzw. von schmerzhaften (Alarm-)Klauenerkrankungen im Rahmen der elektronischen Dokumentation bei der regelmäßigen Herdenklauenpflege (Kofler et al. 2013) sowie durch die Erfassung der jährlichen Abgangsrate wegen Lahmheit bewertet  werden (Huber et al. 2020).

Systematische Übersicht: Klauenerkrankungen (KE) – Alarm-Erkrankungen

Man unterscheidet einerseits Klauenhorn- und Klauen­hauterkrankungen sowie andererseits nicht­infektiöse und infektiöse Klauenerkrankungen (KE). 

Klauenhornerkrankungen (KHE) beinhalten alle Defekte/Läsionen am Klauenhorn und der darunterliegenden Lederhaut an Sohle, Wand und Weichballen. 

Klauenhauterkrankungen betreffen die Haut über der Klaue bzw. im Zwischenklauenspalt (Murray et al. 1996, Dolechek et al. 2019). 

Zu den nichtinfektiösen KE zählen alle KHE und die Limax. Grundsätzlich sind hierfür immer übermäßige chronische Druckeinwirkungen (von außen u./o. von innen) verantwortlich, daher werden sie auch als druckbedingte KE bezeichnet (Greenough et al. 1997, Machado et al. 2010). Bei ihnen kommt es erst sekundär zur Infektion der letztlich freiliegenden Lederhaut (bei Geschwüren, Weiße-Linie-Abszessen) mit unspezifischen Keimen. 

Infektiöse KE sind immer Faktorenerkrankungen mit infektiöser Komponente, wofür v. a. Hygienemängel und Stressfaktoren verantwortlich sind (Refaai et al. 2013). Dazu zählen Dermatitis digitalis (DD) und die Zwischenklauenphlegmone. Die spezifischen, anaeroben Bakterien (DD-spezifische Trepomena spp. bzw. Fusobacterium necrophorum und Dichelobacter nodosus) benötigen für das Angehen der Infektion eine durch Umweltbedingungen vorgeschädigte Haut. F. necrophorum ist Teil der normalen Darmflora des Rindes, während DD-spezifische Trepomena spp. derzeit in ca. 50 % der Milchviehbetriebe in Österreich endemisch sind (Kofler 2020a,b).

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Alarm-Erkrankungen 

Für den Untersucher ist es wichtig zu differenzieren, ob die vorliegende KE/Klauenläsion für das Rind grundsätzlich mit Schmerzen und damit mit Lahmheit einhergeht oder nicht (Whay & Shearer 2017). Mit Lahmheit bzw. Schmerzen assoziierte KE werden als Alarm-Erkrankungen bezeichnet (Kofler 2020c), sodass daher im Sinne des Tierwohls sofort eine fachgerechte und konsequente Behandlung vorzunehmen ist. Das betrifft alle Geschwüre, den Weiße-Linie-Abszess, die Sohlenspitzennekrose, das akute DD-Stadium (M2), alle DD-assoziierten KHE, die Zwischenklauenphlegmone (Abb25) sowie mittelgradige (mgr.) und hochgradige (hgr.) Schwellungen des Ballens/Kronsaums. Letztere weisen immer auf das Vorliegen tiefer Klauen­infektionen hin (Kofler 2019). Im Gegensatz zu den Alarm-Erkrankungen gehen andere Klauenläsionen wie Ballenhornfäule, Sohlenblutung, Doppelsohle, Weiße-Linie-Defekt, konkave Vorderwand, Hornspalt, Limax sowie chronische Stadien (M4 und M4.1) und das DD-Frühstadium (M1) nur selten oder nie mit Schmerzhaftigkeit einher (Refaai et al. 2013). Alle diese genannten KE/Klauenläsionen sind im Klauengesundheitsatlas (Egger-Danner et al. 2015) und dessen Appendices übersichtlich dargestellt (Kofler et al. 2020a,b).

Risikofaktoren für Erkrankungen der Klauen

Die Risikofaktoren für die Entwicklung druck­bedingter KHE und infektiöser, hygiene- und stressbedingter KE sind mannigfaltig (Abb. 6) und unterschiedlich von Betrieb zu Betrieb. 

Haltungsbedingungen

Zu geringe Dimensionen und mangelhafte Qualität der Lauf- und Liegeflächen, zu wenig Einstreu, zu geringe Zahl der Liege- und Fressplätze, zu wenige Tränkstellen, Sackgassen, Engstellen und Hitzestress führen zu deutlich (um mehrere Stunden) verlängerten Stehzeiten der Rinder auf dem (meist) harten Boden. Dadurch wird der Druck auf die Klauen­lederhaut weiter verstärkt, sodass druckbedingte KHE resultieren (Cook und Nordlund 2009, DeVries et al. 2015). 

Feuchte, verschmutzte Lauf- und Liegeflächen führen zur Mazeration der Haut und des Horns am Weichballen und der weißen Linie sowie zu anaeroben Bedingungen an der Hautoberfläche, sodass das Eindringen von Keimen, welche infektiöse KE auslösen, begünstigt wird (Refaai et al. 2013, Kofler 2020a). Ein praktischer Parameter zur Evaluierung mangelhafter Hygiene der Lauf- und Liegeflächen ist die Beurteilung des Verschmutzungsgrades (Abb. 1c) an definierten Körperregionen (Faye und Barnouin 1985). 

Fütterung

Nicht wiederkäuergerechte Fütterung mit zu hohem Kraftfutter- bzw. auch Proteinanteil und zu geringem Rohfaseranteil in der Ration bzw. eine zu geringe Verteilung der täglichen Kraftfuttergaben resultiert in einer subklinischen/subakuten Pansenazidose (SARA) (Nocek 1997). Die Folge sind subklinische/subakute Reheschübe, sodass das Klauenbein absinkt und die Klauenfettpolster längerfristig ihre Stoßdämpferfunktion verlieren, was zu verstärktem Druck von innen auf die Klauenlederhaut führt (druckbedingte KHE). Typische Klauenrehe-assoziierte Befunde sind konkave Vorderwände, Sohlenblutungen und Doppelsohlen (Greenough 2007). Auch Biotinmangel (verstärkt durch SARA), Zink- und Selenmangel sowie Mangel an anderen Spurenlementen und Mineralstoffen können zu einer verminderten Horn- bzw. Hautqualität beitragen (Gomez et al. 2014). 

Genetische Faktoren

Rollklauen, eine zu niedrige Trachtenhöhe (< 3 cm) an inneren Hinterklauen und auch die Anfälligkeit für die DD-Infektion (Typ-3-Rinder) sind genetisch bedingt (Capion et al. 2012, Heringstad et al. 2018, Biemans et al. 2019).

Um genetisch bedingte Risikofaktoren langfristig zu minimieren, ist es erforderlich, dass bei jeder Herdenklauenpflege alle Klauenbefunde elektronisch dokumentiert, zentral von nationalen Zuchtorganisationen erfasst und ausgewertet werden, um entsprechende Vererber zukünftig von der Zucht ausschließen zu können (Kofler 2013, Suntinger et al. 2019). 

Managementfehler

Ein oft unterschätzter Risikofaktor für das Auftreten von KE ist ein nicht fachgerechtes Management („der menschliche Faktor“). Dazu zählen der „raue“ Umgang mit den Tieren (Stress), die gemeinsame Haltung und Fütterung von laktierenden und trockengestellten Kühen, zu lange Klauenpflege­intervalle (mehr als vier bis sechs Monate), unterlassene Klauenpflege bei hochträchtigen Kalbinnen und Trockenstehern, unsachgemäß durchgeführte Klauenpflege, wodurch Defekte/schmerzhafte KE nicht fachgerecht versorgt werden, zu späte Erkennung und Behandlung lahmer Rinder sowie fehlende Nachkontrolle behandelter Tiere. Studien haben gezeigt, dass die Lahmheitsprävalenz in Milchviehherden signifikant negativ korreliert ist mit guter Ausbildung, hohem Fachwissen und fachgerechter Behandlung durch die betreuenden Personen (Main et al. 2010, Klindworth et al. 2018).

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Auswirkungen schmerzhafter Klauen­erkrankungen und Lahmheit

Lahmheiten stellen bei Milchrindern aufgrund ihrer schmerzbedingten Ursachen ein ernstes Tierschutzproblem dar (Bruijnis et al. 2012, Whay und Shearer 2017). In Studien, durchgeführt in 80 bzw. in 144 österreichischen Milchviehherden, wurden eine mittlere Lahmheitsprävalenz von 36 % (ohne Score-2-Lahmheiten) (Rouha-Mülleder et al. 2009) bzw. eine mittlere kumulierte Lahmheitsprävalenz von 51 % inklusive der Score-2-Lahmheiten während einer Laktations­periode berichtet. Davon wiesen 8 % der Kühe wiederholt auftretende, hgr. Lahmheiten auf. Lahmheiten in der Frühlaktation wirken sich besonders negativ auf die Leistungsparameter aus: Der Anteil lahmer Kühe in den ersten 100 Laktationstagen betrug in dieser Studie im Mittel 34,7 % (Kofler et al. 2021).

Lahmheiten liegen nach Fruchtbarkeitsstörungen und Mastitiden mit 7,5 % an dritter Stelle der krankheitsbedingten Abgangsursachen bei Milchkühen in Österreich (Zuchtdata 2019). Die durch Lahmheit verursachten mittleren Gesamtverluste wurden mit ca. 320 Euro pro Kuh und Jahr beziffert (Ózsvári 2017, Dolecheck et al. 2018). In zahlreichen Studien wurden lahmheitsbedingte, mittlere Verluste von 270 bis 857 kg Milch während einer Laktationsperiode berichtet (Bicalho et al. 2008; Archer et al. 2011). In einer aktuellen Studie aus Österreich produzierten Kühe, die hgr. und wiederholt während einer Laktationsperiode lahm waren, im Mittel 319 kg Milch, 10,8 kg Fett und 16,6 kg Eiweiß weniger als niemals lahme Kühe (Kofler et al. 2021). Auch bei Berechnung der Auswirkungen eines Sohlengeschwürs bzw. eines Weiße-Linie-Abszesses auf die 305-Tage-Laktationsleistung konnte ein mittlerer Verlust von 574 kg bzw. 369 kg Milch gegenüber Kühen ohne schmerzhafte KE nachgewiesen werden (Amory et al. 2008). In Studien, bei denen tägliche Milchmengenmessungen zur Analyse herangezogen werden konnten, wurde nachgewiesen, dass Milchmengenverluste bereits sechs bis acht Wochen vor Erkennung einer deutlichen Lahmheit (Score ≥ 3) feststellbar waren, und dass sie auch noch ca. bis zu vier  Wochen nach Abklingen der Lahmheitsepisode andauerten (Green et al. 2002, Amory et al. 2008). Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer frühzeitigen Identifizierung ggr. lahmer Kühe, welche gerade erst ein „asymmetrisches“ Gangbild bzw. einen Score 2 zeigen (Gundelach et al. 2013, Mahendran et al. 2017).

Schmerzbedingte KE haben zudem negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, insbesondere wenn sie bei Kühen in der Frühlaktation auftreten (Sprecher et al. 1997, Bicalho et al. 2007). Kühe mit schmerzhaften KE zeigen ein deutlich abgeschwächtes Brunstverhalten bzw. ein signifikant verspätetes Einsetzen des Zyklus (Garbarino et al. 2004). Zudem kommt es zu einer reduzierten Futteraufnahme, was speziell bei deutlich lahmen Kühen in der Frühlaktation ein Energiedefizit mit Fettmobilisation und Verminderung der Körperkondition (BCS) zur Folge hat (Haschka 2009). Diese Zusammenhänge wurden auch damit untermauert, dass Kühe mit hohen BCS-Verlusten nach der Abkalbung signifikant anfälliger für Lahmheit (weil auch die Klauen­fettpolster abgebaut wurden) und für die Entstehung von Ovarialzysten waren, verglichen mit Kühen mit nur geringen BCS-Verlusten (Gossen et al. 2006, Bicalho et al. 2009, Green et al. 2014). Kühe mit Locomotion-Score ≥ 3 während der ersten 70 Laktationstage zeigten eine im Mittel um 30 Tage verlängerte Güstzeit und eine um bis zu 24 % verminderte Wahrscheinlichkeit, trächtig zu werden im Vergleich zu nicht lahmen Kühen (Bicalho et al. 2007). Die signifikanten Auswirkungen von während der Güstzeit auftretenden Lahmheiten (Score ≥ 3) auf die Fruchtbarkeit bei 780 Kühen wurden von Somers et al. (2015) plakativ dargestellt: Kühe mit Lahmheit in der Rastzeit, Verzögerungszeit bzw. während der gesamten Güstzeit wiesen eine um 12 %, 35 % bzw. um 38 % verminderte Wahrscheinlichkeit auf, trächtig zu werden im Vergleich zu nicht lahmen Kühen. Langzeitstudien an großen Kuhzahlen zeigten, dass die Lahmheitsprävalenz im zweiten bis sechsten Laktationsmonat am höchsten ist (Green et al. 2002, Kofler et al. 2021), was wiederum deren bedeutenden negativen Einfluss auf die Milchleistung und die Fruchtbarkeitsparameter unterstreicht (Abb. 78).

Therapie

Aus ethischen und wirtschaftlichen Gründen sollte es in Milchviehherden selbstverständlich sein, lahme Kühe frühzeitig zu identifizieren, d. h. wenn sie gerade erst ein „asymmetrisches“ Gangbild bzw. eine ggr. Lahmheit (Score 2) zeigen (Gundelach et al. 2013, Kofler et al. 2021). Die Tiere sollten umgehend einer fachgerechten Behandlung durch ausgebildete Personen zugeführt werden, sodass im positiven Fall die Lahmheitsepisode nur von kurzer Dauer ist. So können weitere Milchleistungsverluste sowie das Auftreten von Ketose v. a. bei Kühen in der Frühlaktation, Störungen der Fruchtbarkeit oder auch ein vorzeitiges Abgehen verhindert werden (Randall et al. 2011, Foditsch et al. 2016).

Oberstes Prinzip in der Behandlung (schmerzhafter) druckbedingter KHE muss dabei immer die vollständige Entlastung der schmerzhaften Klaue durch Kleben eines Klotzes (Abb. 2b3a,b4c) auf die Nachbarklaue sowie die Entfernung allen losen Horns um den Defekt sein (Kofler 2019). Die zusätzliche Applikation von NSAIDs (Thomas et al. 2015) und die temporäre Separierung behandelter Kühe in einer Krankenbox verbessern den Heilungserfolg (Raundal et al. 2015). Hingegen ist die systemische Applikation von Antibiotika für die Behandlung schmerzhafter, oberflächlicher KHE und akuter DD (M2) niemals medizinisch indiziert, ausgenommen bei Zwischenklauenphlegmone (Kofler 2019). 

Rinder mit akuter DD sowie mit DD-assoziier­ten KHE erfordern eine konsequente lokale Einzeltierbehandlung, um einen Heilungserfolg zu erzielen. Tiere mit nicht schmerzhaften DD-Stadien (M1,  M3, M4, M4.1) können vorsorglich durch Klauen­bäder mit zugelassenen Biozidlösungen2 getrieben werden, um die Entwicklung schmerzhafter akuter Stadien (M2) zu verhindern. Effiziente Behandlungsstrategien für die verschiedenen Erscheinungsformen der DD wurden kürzlich im Detail beschrieben (Kofler 2020 a,b). Unverzichtbar für eine erfolgreiche Abheilung schmerzhafter KE nach erfolgter Behandlung ist letztlich immer die anschließende konsequente tägliche Kontrolle der Tiere auf Lahmheit und auf Sitz des Klotzes, der in der Regel für vier bis sechs  Wochen verbleiben soll (Kofler 2020b).

Prophylaxe

Als wichtige kritische und notwendige Kontrollpunkte in gut geführten Milchviehbetrieben mit hoher Milchleistung gelten die dreimal jährlich durchgeführte fachgerechte Klauenpflege sowie die Kontrolle auf Lahmheit und die Klauenpflege aller Kühe bei Trockenstellung und um den 40. bis 60. Laktationstag (Maxwell et al. 2015, Foditsch et al. 2016, Mahendran et al. 2017), um v. a. das Auftreten von mgr.-hgr. Lahmheiten um die Geburt und im ersten Laktationsdrittel möglichst zu vermeiden. Bekanntermaßen verursachen Lahmheiten in dieser kritischen Periode den größten wirtschaftlichen Schaden (Randall et al. 2016). 

Weitere wichtige und in vielen Betrieben zu implementierende Kontrollpunkte sind engmaschige Kontrollen auf Lahmheit durch den darin geschulten Tierhalter im Zwei-Wochen-Intervall (Gundelach et al. 2013, Christen et al. 2020) sowie eine frühzeitige und effektive Lahmheitsbehandlung (Leach et al. 2012), um zu verhindern, dass sich Score-2-Lahmheiten zu Score-≥4-Lahmheiten entwickeln. In naher Zukunft werden sensorbasierte Systeme, wie sie bereits jetzt für die Brunstdetektion eingesetzt werden, eine automatisierte Lahmheitserkennung in der Herde ermöglichen (Alsaaod et al. 2019). In gut geführten Milchviehbetrieben gilt eine Lahmheitsprävalenz von < 5 % pro Jahr als Norm (EFSA 2009), und dabei sollte es keine Kühe mit Score ≥ 4 geben (Main et al. 2010).

Ein konsequentes Monitoring der Klauengesundheit auf Herden- und Tierebene erfolgt bereits in vielen Milchviehherden durch die elektronische Dokumentation der Klauenbefunde bei jeder Klauenpflegevisite (Wenz & Giebel 2012, Kofler et al. 2013) bzw. auch durch den Tierhalter selbst per App3. Die kritische Analyse und Interpretation dieser regelmäßig erhobenen Klauenbefunde durch den Tierhalter, Klauenpfleger und Veterinär liefern die Entscheidungsgrundlage, um individuell an den Betrieb angepasste Verbesserungsmaßnahmen für die Klauengesundheit einzuleiten, deren Effektivität zu kontrollieren und auch Auswirkungen schmerzhafter KE auf die Eutergesundheit bzw. die Fruchtbarkeitsparameter zu evaluieren (Kofler 2013). Die zentrale Erfassung und Auswertung dieser regelmäßig, elektronisch dokumentierten Klauen­gesundheitsdaten durch nationale Zuchtorganisationen wie z. B. im aktuellen Projekt „Klauen-Kuh-Wohl“4 (Suntinger et al. 2019) bietet zudem die Möglichkeit, die Klauengesundheit der Kühe langfristig auch züchterisch zu optimieren (Köck et al. 2019). 

Weiters muss für die Verbesserung der Klauengesundheit in vielen Betrieben eine Optimierung der Fütterung und des Komforts bzw. der Hygiene von Liege- und Laufflächen (Abb. 9) sowie eine Stress- reduktion (Überbelegung, Sackgassen, Umgang mit Tieren, Hitzestress) erfolgen (Cook und Nordlund 2009, Potterton et al. 2012; De Vries et al. 2015). Je konsequenter diese Vorbeugemaßnahmen umgesetzt werden, desto mehr wird das Tierwohl gesteigert, sodass die Rinder in ihrem Haltungssystem wiederum die fünf Freiheiten (Webster 2016) ausleben können, was letztlich auch bessere Leistungen bringt. Derzeit sind diverse Apps5, 6 im praktischen Einsatz, um den Kuhkomfort in Milchviehbetrieben laufend zu überprüfen. Weitere Detailinformationen zur Prävention und Kontrolle von Klauenerkrankungen und der DD sind unter den angegebenen Weblinks2, 7 zu finden.

Schlussbetrachtungen

Die Verbesserung der Klauengesundheit in Problem­betrieben ist oft nur schrittweise mit jeweils realistischen Zielsetzungen umsetzbar. Ein erreichbares Ziel könnte in vielen Betrieben allein schon die Vermeidung von Score-≥4-Lahmheiten durch die frühzeitige Erkennung von Score-2-Lahmheiten und deren fachgerechte Behandlung im Rahmen einer im Zwei-­Wochen-Intervall stattfindenden Kontrolle der Herde auf Lahmheit sein. Weitere kurz- und mittelfristig implementierbare, wichtige strategische Maßnahmen könnten die Lahmheitskontrolle und die Durchführung einer fachgerechten Klauenpflege bei jeder Kuh, die trockengestellt wird, sowie wiederum um den 40. bis 60. Laktationstag sein, um Lahmheiten v. a. in den ersten 100 Laktationstagen möglichst zu vermeiden. Diese Maßnahmen erfordern nur eine Änderung des bisherigen unzulänglichen Managements und keine baulichen Aktivitäten. Damit kann es in Milchviehherden mit hoher Lahmheitsprävalenz und mit hgr. lahmen Kühen gelingen, schrittweise eine Absenkung auf eine zwar noch „nicht perfekte“ Lahmheitssituation mit deutlich weniger und „nur noch“ ggr.-mgr. lahmen Kühen zu erzielen, was bereits ein ethisch und wirtschaftlich lohnendes Ziel wäre. 

Man wird KE/Klauenläsionen in Milchviehherden nie völlig verhindern können. Gut geführte Betriebe (TOP 10 %) in Österreich machen es sehr wohl vor, eine gute Klauengesundheit aufrechtzuerhalten mit weniger als 5 % lahmen Rindern pro Herde, wie ein Benchmarking bei über 8.000 Kühen aus 512 Herden im Kontrolljahr 2020 zeigte (Egger-Danner et al. 2021). 

Als Schlusssatz nun die modifizierte Definition der Gesundheit von F. Nietzsche8, die als Minimalerfordernis gelten könnte: „Klauengesundheit ist dasjenige geringe Maß an (nicht schmerzhaften) Klauenläsionen, welches es den Rindern noch immer ermöglicht, ihren wesentlichen ‚Beschäftigungen‘ nachzugehen.

Kontakt zum AutorDr. med. vet. Johann KOFLER ist Fachtierarzt für Rinder, Dipl. ECBHM, lehrt und forscht als Ao. Univ.-Prof. an der Universitätsklinik für Wiederkäuer der Vetmeduni Wien. Sein Spezialgebiet ist die Orthopädie bei Wiederkäuern. Johann.Kofler@vetmeduni.ac.at 

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Eine sonographische Untersuchung der Klaue könnte dabei helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und präventiv zu managen.

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