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Imker mit Bienenwabe
Working apiarist in a spring season.

Corona-Pandemie

Imkern schützt nicht vor Covid-19

Die Nachricht war zu schön, um wahr zu sein. Im Frühjahr vermeldeten viele Zeitschriften für Imker: Bienenstiche könnten vor Corona schützen! Eine Studie aus Jena hat das jetzt widerlegt.

Ende April verbreitete sich unter Imkern die Nachricht, dass Bienenstiche eine Immunität gegen SARS-CoV-2 vermitteln könnten. Auslöser war eine in der Fachzeitschrift Toxicon veröffentlichte Studie: Chinesische Wissenschaftler hatten über 5.000 Imker befragt, mehr als 700 davon in der Provinz Wuhan im Epizentrum der Pandemie. Anscheinend war keiner an COVID-19 erkrankt. Die Autoren führten das auf eine mögliche, durch Bienengift vermittelte Immunität zurück. Sie schlugen weitere Untersuchungen und als nächsten Schritt Tierversuche an Affen vor.

Fake News: Imker sind nicht immun gegen SARS-CoV-2

Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Jutta Hübner von der Uniklinik Jena misstraute diesen Daten, denn in der Studie aus China fanden sich insgesamt nur wenige Details zur Methodik. Die Forscher führten daraufhin eine ähnliche Fragebogenstudie unter deutschen Imkern durch, um die Hypothese zu überprüfen.

Kein Schutz trotz zahlreicher Bienenstiche


Top Job:


234 Fragebögen waren auswertbar. Die Imker schätzten, dass sie insgesamt im Median etwa 567-mal gestochen worden waren, davon 28-mal im vergangenen Jahr. Doch zwei Imker waren an COVID-19 verstorben, 45 der Befragten waren infiziert. Die Daten unterstützen nicht die Hypothese, dass Bienenstiche vor der Erkrankung schützen.

Die Autoren stellten aber fest, dass Imker, die sensibler mit starken Schwellungen auf Stiche reagieren, im Fall einer SARS-CoV-2-Infektion vermehrt unter Abgeschlagenheit und Halsschmerzen zu leiden scheinen. Sie nehmen an, dass hier die individuelle Reaktionsbereitschaft des Immunsystems eine Rolle spielen könnte.

Hier ist die Originalpublikation zu lesen.

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