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Orale Lokalanästhesie – der Applikationsort ist wichtiger als das Volumen

Im Rahmen von Zahnbehandlungen werden üblicherweise Lokalanästhetika eingesetzt, um in den betroffenen Bereichen eine optimale Analgesie zu erreichen. Inwieweit Letztere vom applizierten Volumen des Lokalanästhetikums abhängt, hat eine aktuelle Studie untersucht.

In der tierärztlichen Praxis sind Zahnbehandlungen ein häufiger Grund für Eingriffe unter Allgemeinanästhesie. Im Sinne einer multimodalen Analgesie ist die Lokalanästhesie der zu behandelnden Kieferbereiche ein entscheidender Bestandteil. Es ist bekannt, dass ein lokaler Nervenblock nur dann erreicht werden kann, wenn an der gewünschten Stelle ausreichend Lokalanästhetikum appliziert wird, um die Reizübertragung des Nervs zu unterbinden. Folglich stellt sich für den Praktiker die Frage, welches Volumen dazu erforderlich ist. Dieser Problemstellung ist eine amerikanische Forschergruppe nachgegangen.

Untersuchungen am Oberkiefer von Hunden

Dabei haben die Wissenschaftler experimentell an sechs gesunden Hündinnen getestet, wie mit einer Mischung aus Lidocain und Bupivacain eine Analgesie der Zähne im Oberkiefer erreicht werden kann. Dazu applizierten sie unterschiedliche Volumina des Lokalanästhetikums an verschiedenen Stellen des Infraorbitalkanals und testeten anschließend die erreichte Unempfindlichkeit einzelner Zähne.

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Die Applikationsstelle ist entscheidend

Erstaunlicherweise konnten die Untersucher keinen signifikanten Zusammenhang zwischen injiziertem Volumen und der Dauer bis zum Wirkungseintritt, der Tiefe der Analgesie oder der Analgesiedauer feststellen. Viel entscheidender schien zu sein, dass das Lokalanästhetikum direkt in den Infraorbitalkanal und damit in die unmittelbare Nähe des Nervs appliziert wurde. Um eine Schädigung der neuralen Strukturen durch die Injektion zu vermeiden, setzten die Untersucher dazu einen Venenkatheter ein. Obwohl weitere Studien erforderlich sind, um den Einfluss der Konzentration eines Anästhetikums zu ermitteln, vermuten die Autoren der aktuellen Studie, dass für die allermeisten Eingriffe 0,5–1,0 ml eines Lokalanästhetikums ausreichend sein dürften.

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